Noch ist der Haushalt ausgeglichen - 2023 könnte es für Springe eng werden

Springe. Zur Einbringung des Haushalts hat Bürgermeister Christian Springfeld im Rat eine Rede zur finanziellen Situation in Springe gehalten. Er ist stolz auf das, was gemeinsam für den ausgeglichenen Haushalt geschafft wurde, jedoch könnte sich das Blatt schon 2023 wenden. .

„Rund 60 Millionen Euro Aufwand können mit rund 60 Millionen Euro Erträgen gedeckt werden. Mit anderen Worten: Wir geben nur das Geld aus, das auch reinkommt – ohne das Girokonto zu überziehen“, erklärte Bürgermeister Christian Springfeld in seiner Rede zur Haushaltseinbringung am 9. Dezember. Der Haushalt sei ausgeglichen konnte der Bürgermeister Verkünden. „Eine Selbstverständlichkeit sollte man meinen. Wer das Ringen um den Haushaltsausgleich in den vergangenen Jahren noch in Erinnerung hat, oder einen Blick in die Haushalte zahlreicher vergleichbarer Kommunen wirft, der weiß aber diese Premiere besonders zu schätzen“, so Springfeld.

Die Einnahmesituation der Stadt habe sich trotz Corona hervorragend entwickelt. Die Schreckensszenarien von 2021 sind ausgeblieben. Die Prognosen sind gut. Der Dank dafür gilt also allen, die trotz Pandemie offenbar gute Geschäfte machen konnten und dementsprechend auch ihren Beitrag für das Gemeinwesen geleistet haben, so Springfeld.

Der Bürgermeister machte aber auch klar, dass der Haushalt 2022 auf Kante genäht ist. In Zukunft werde nichts günstiger und die Aufgaben nicht weniger. „Die Transferaufwendungen sind der größte Batzen an Ausgaben. Das sind ganz wesentlich Gelder, die uns durch die Finger rinnen, ohne wirklich Einfluss darauf zu haben. Darin enthalten ist zum Beispiel mit allein 14,1 Millionen Euro die Regionsumlage – der Anteil der Stadt Springe an der Finanzierung der Region Hannover – andernorts nennt sich das Kreisumlage. Darin enthalten sind ebenso die Zuschüsse an das DRK für den Betrieb der Kindetagesstätten mit allein 4,7 Millionen Euro. Nichts dran zu rütteln“, bedauert Springfeld. Auch die Personalkosten der Verwaltung steigen mit wachsenden Aufgaben. Auch Kitaplätze sind teuer. „Der Betrieb einer neuen Kita mit rund 100 Plätzen – und davon wollen wir bekanntlich mehrere bauen – wird uns so jedes Jahr rund 800.000 Euro kosten. Für drei große Kitas also rund 2,4 Millionen Euro zusätzlich. Jahr für Jahr“, so Springfeld. „Fakt ist: Wir alle wollen Kitaplätze und den Letzten beißen die Hunde. Der Letzte in der bundesdeutschen finanziellen Nahrungskette sind wir vor Ort, ist die Stadt Springe und wir werden uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen müssen, weil erfahrungsgemäß niemand kommt und uns ´rettet`“, so Springfeld weiter.

Es folgte der Blick nach vorne und der ist aktuell nicht rosig. „Wenn wir nicht mit viel Glück auch im nächsten Jahr wieder eine dramatisch positive Einnahmeentwicklung haben, werden wir in 2023 zur Finanzierung der Kitaplätze die Steuern deutlich erhöhen müssen. 2023 klingt vielleicht noch weit weg, aber statt hier bloß den ausgeglichenen Haushalt 2022 zu feiern, ist es mir wichtig, Ihnen allen nicht zu verschweigen, was noch auf uns zukommen kann“, so Springfeld abschließend.