Hannover. Ein herrenloser Koffer im ICE 1152 aus Richtung Berlin nach Köln hat zahlreiche Beamte, darunter auch Spezialkräfte und Diensthundeführer der Bundespolizei, am Morgen beschäftigt. Der Zugchef des ICE hatte bereits während der Fahrt per Durchsage den Eigentümer des Koffers ausgerufen, jedoch ohne Erfolg..
Der Dauerton, ähnlich der eines Weckers, hatte Reisende offenbar genervt, so dass diese den Koffer schon aus der Gepäckablage genommen hatten und in einem Wagenteil mit Abteilen abgestellt hatten. Dieser Waggon war durch das Zugpersonal bereits geräumt, als die Einsatzkräfte eintrafen. Auch polizeiliche Recherchen und Videoauswertungen in den Anfangs- und Endbahnhöfen des Zuges verliefen ergebnislos. Anfragen von Reisenden lagen auch nicht vor. Gegen 9 Uhr erfolgte die Räumung und Sperrung der Bahnsteige und Gleise 11/12, anschließend auch Bahnsteig 9/10. Gegen 09.35 Uhr endete der "Piepton" aus dem Koffer. Die Spezialkräfte fertigten entsprechende Bilder an und öffneten den Koffer, der mehrere Notebooks und Ladekabel, teils in Alufolie eingewickelt, enthielt. Nach Sicherstellung des Koffers konnte gegen 10:40 Uhr die Absperrung aufgehoben werden. Personen wurden während des Einsatzes nicht verletzt.
Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang: Berühren oder bewegen Sie keine herrenlosen Gepäckstücke! Melden Sie diese besser unverzüglich an das verantwortliche Zugpersonal oder an die Polizei! Sollten Sie ein Gepäckstück in einem Zug oder Bahnhof vergessen oder zurückgelassen haben, informieren Sie ebenfalls unverzüglich das Bahnunternehmen oder die Polizei! Damit ersparen Sie allen Beteiligten Verspätungen, Ärger und Verunsicherungen und sich selbst eine Menge Geld; denn die Polizei kann diese Einsätze in Rechnung stellen!