Hannover. Das Land Niedersachsen beteiligt sich an einem bundesweiten Pilotprojekt von Ländern und Autobahn GmbH des Bundes: Bei Groß- und Schwertransporten (GST) ist ab jetzt erlaubt, einen so genannten digitalen Beifahrer an Bord zu haben..
Antragsteller und Transporteure haben nun die Wahl, ob sie einen digitalen oder menschlichen Beifahrer einsetzen wollen. Das Land Niedersachsen hat die Erlaubnis- und Genehmigungsbehörden für GST gebeten, dies bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.
GST sind komplexe Angelegenheiten, bei denen es oft eine Begleitperson braucht, die den Überblick behält, damit sich der Fahrer auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Mittlerweile ist die Technik so fortschrittlich, dass sie den Job der menschlichen Begleitperson übernehmen kann.
Diese Systeme überwachen in Echtzeit die Routen und weisen die Fahrer von GST auf einzuhaltende Vorschriften aus dem Erlaubnis- und Genehmigungsbescheid hin. Dazu gehören etwa wichtige Auflagen, Beschränkungen und Fahrtanweisungen. Großraum- und Schwertransporte werden damit sicherer, zuverlässiger und schonender für die Straße. Ein Blättern im umfangreichen Genehmigungsbescheid durch einen menschlichen Beifahrer wird somit überflüssig.
Verkehrsminister Olaf Lies: „Der digitale Beifahrer ist eins dieser Beispiele, wie digitale Lösungen die Arbeitswelt im positiven Sinne beeinflussen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sehen wir, dass durch solche Anwendungen Lückenschlüsse erfolgen. Der digitale Beifahrer ersetzt die oftmals sowieso nicht mehr vorhandene Arbeitskraft, und er optimiert und erleichtert Prozesse. Ich verspreche mir davon, dass GST einfacher und schneller ans Ziel kommen. Das wird Kosten sparen und hilft am Ende auch unserer Klimabilanz."
Die Erprobung des digitalen Beifahrers endet zunächst Ende 2025 beziehungsweise vorzeitig, falls eine bundeseinheitliche Regelung in Kraft tritt.