Hannover. Seit nunmehr zwei Jahren stärken die Polizei Hannover und die Landeshauptstadt Hannover mit gemeinsamen Schwerpunktkontrollen die Sicherheit der Menschen im Herzen der Stadt. Das Projekt Innenstadt, kurz PRIN, umfasst sowohl Maßnahmen der Kriminalprävention und Verfolgung von Straftaten sowie die Bekämpfung von Unordnungszuständen. Dabei wird insbesondere auf eine erhöhte Präsenz gesetzt..
Seit dem Sommer 2021 wird das Projekt Innenstadt von der Polizeiinspektion Hannover, hauptverantwortlich durch das Polizeikommissariat Hannover-Mitte, geleitet. Ziel ist es nicht nur, Straftaten vorzubeugen beziehungswiese diese zu verfolgen, sondern auch das allgemeine Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. "Mit einem hohen Kräfteeinsatz zeigt die Polizei seit inzwischen zwei Jahren in weiten Teilen der Innenstadt eine deutlich höhere und vor allem dauerhafte Präsenz", sagt Thorsten Massinger, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Hannover.
Um die Ziele zu erreichen, führt die Polizei tägliche und wöchentliche Einsätze durch, bei denen die Polizeiinspektion Hannover durch Kräfte der Polizeiinspektion Besondere Dienste unterstützt wird. Hinzu kommen monatliche PRIN-Schwerpunkteinsätze, bei denen auch Beamte der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen unterstellt werden. Die Polizei agiert dabei unter anderem auch mit zivilen Einsatzkräften. Darüber hinaus wurden auch die täterorientierten Schwerpunktermittlungen intensiviert.
Die Bedeutung des Projektes belegt der Blick in die Statistik: So sind die Fallzahlen im Bereich der Innenstadt im Vergleich der ersten Halbjahre 2022 und 2023 leicht gestiegen. Allein bei den Drogendelikten registrierte die Polizei Hannover einen Zuwachs von rund 35 Prozent. "Wo engmaschiger kontrolliert wird, kann das Dunkelfeld natürlich erhellt werden und wir decken mehr Straftaten auf", erklärt Polizeivizepräsident Thorsten Massinger den deutlichen Anstieg und hebt die Erfolge der Kontrollen hervor.
"Betroffen macht uns jedoch die Tatsache, dass trotz der erhöhten polizeilichen Präsenz auch ein Anstieg bei den Rohheitsdelikten zu verzeichnen ist", betont Massinger. "Dies belegt jedoch auch, wie wichtig es ist, das Projekt Innenstadt so konsequent fortzusetzen und potenzielle Täter in die Schranken zu weisen", ergänzt der Polizeivizepräsident.
Als Erfolg werten sowohl die Landeshauptstadt als auch die Polizei die Einführung einer Verbotszone zum Mitführen von Gefährlichen Gegenständen in den Bereichen Raschplatz/Oststadt sowie Marstall/Steintor Ende vergangenen Jahres.
Von den ersten Kontrollen bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2023 wurden 143 Verstöße in den ausgeschilderten Bereichen festgestellt. In der Konsequenz wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Besitzer der aufgefundenen Waffen, wie zum Beispiel Messer, eingeleitet.
"Wer ein Messer mit sich führt, der ist in Konfliktsituationen auch geneigt, die Waffe gegen andere einzusetzen", der Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt, Dr. Axel von der Ohe "Insofern ist die Einrichtung der Waffenverbotszone auch aus heutiger Sicht sinnvoll und dringend notwendig, um bestimmten Personen diese Gegenstände, die lebensbedrohliche Verletzungen hervorrufen können, bei den Kontrollen schnell abnehmen zu können."
Der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Landeshauptstadt Hannover veranstaltet in diesem Kontext im Rahmen des Jahresmottos "Zusammen für ein gutes Miteinander in unserer Stadt" einen Fachtag zum Thema Gewaltprävention mit dem Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche. Der Fachtag, der unter der Überschrift "Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche in Hannover" am 20. September im Neuen Rathaus stattfinden wird, richtet sich an Fachkräfte, die im Kontext Schule sowie der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Neben Impulsvorträgen und Vorstellungen von diversen Projekten zum Thema Gewaltprävention wird es zudem die Möglichkeit geben mit Trägerinnen und Trägern ins Gespräch zu kommen, die ihre Projekte an ihren eigenen Ständen vorstellen werden.