Region. Die Bilanz von proKlima liest sich wie eine Erfolgsgeschichte. Unter dem Motto „Global denken, lokal handeln“ wurde vor 25 Jahren, am 8. Juni 1998, der enercity-Fonds gegründet. Seitdem wurden mehr als 35.800 Fördermaßnahmen und über 72 Mio. Euro Fördermittel bewilligt. Umgerechnet konnten somit mehr als zwei Mio. Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden. Darüber hinaus etablierte der Fonds neue klimafreundliche Standards und unterstützt zahlreiche Projekte in den beteiligten Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Seelze und Ronnenberg..
„Partnerschaft ist etwas ganz Besonderes und europaweit einzigartig“
Die Gründung geht auf die frühe Erkenntnis zurück, dass der globale Klimaschutz freiwilliges lokales Engagement benötigt. Die Landeshauptstadt Hannover und enercity haben damals maßgeblich die Partnerschaft initiiert und ermöglichen bis heute die finanzielle Existenz des Klimaschutzfonds. Ziel war und ist es, den lokalen Klimaschutz aktiv mit den Bürger*innen zu gestalten. Dr. Bala S. Ramani, Vorsitzender des Kuratoriums und Ratsherr der Landeshauptstadt Hannover, erklärt auf der Feierstunde vor mehr als 100 geladenen Gästen: „Die proKlima-Partnerschaft ist etwas ganz Besonderes und europaweit immer noch einzigartig. Nicht nur, weil sie in den beteiligten Kommunen eine verlässliche und kontinuierliche Finanzierungsquelle für Klimaschutz seit 1998 bietet, sondern weil dadurch messbare CO2-Emissions-minderungsmaßnahmen lokal umgesetzt werden.“
enercity-CEO über die Erfolgsgeschichte
Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende von enercity, zeigt sich erfreut über die bisherige Bilanz des enercity-Fonds: „Zum Zeitpunkt der Gründung war proKlima extrem wichtig für den Klimaschutz, deshalb haben wir viel darin investiert. Und unsere Kund*innen, die Bürger*innen, Institutionen sowie Unternehmen haben mindestens das zehnfache an privatem Kapital aktiviert, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Das ist ein Erfolg für die Menschen und den Klimaschutz.“
Gezielte Fördermittel für den Klimaschutz
Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente Bauen und Modernisieren. Gefördert werden zum Beispiel Wärmedämmungen, effiziente Wärmeerzeugung mit Fernwärme und Wärmepumpen sowie die Stromerzeugung mit Solarenergie. Darüber hinaus gehört die Unterstützung von Klimaschutz-Bildungsangeboten in Schulen, bei Vereinen und Institutionen zu den Aufgaben des enercity-Fonds.
Viele Projekte profitieren
Die ersten deutschlandweit gebauten Passivhäuser wurden bereits zur Jahrtausendwende auf dem Kronsberg realisiert, unterstützt von proKlima. Der Pavillon am Weißkreuzplatz erntet seit mehr als 23 Jahren Strom aus Solarenergie und die Solarfähre würde nicht auf dem Maschsee fahren. Es gäbe zudem keine langjährigen Erfahrungen mit hocheffizienten Gebäudesanierungen, die den Energieverbrauch um den Faktor 10 senken. „Wir sind sehr stolz auf die Vielzahl von Förderprojekten, die auch gemeinsam mit dem Handwerk umgesetzt wurden und damit das lokale Know-how vorangebracht und etabliert haben,“ berichtet Dr. Frank-Peter Ahlers, langjähriger Vorsitzender des proKlima-Beirats und Leiter des Zentrums für Umweltschutz der Handwerkskammer Hannover. Im proKlima-Beirat engagieren sich Ratsvertreter*innen der Kommunen und die ideellen Partner des Fonds wie Handwerkskammer Hannover, Bundesverband der Energieabnehmer, Thüga AG, Verbraucherzentrale Niedersachsen und Bürgerinitiative Umweltschutz.
Kommunen und enercity arbeiten eng zusammen
Finanziert wird proKlima von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze (zusammen bilden sie das proKlima-Fördergebiet). Den größten Finanzierungsanteil steuert der Energiedienstleister enercity bei. Die Vergabe der Fördermittel erfolgt nach festgelegten Kriterien. Die CO2-Effizienz, die absolute CO2-Reduzierung, die Multiplikatorwirkung und der Innovationsgrad der Maßnahmen sind dabei ausschlaggebend. Mit Know-how und Zuschüssen unterstützt der enercity-Fonds proKlima vor allem die Energieeinsparung sowie den lokalen Umstieg auf erneuerbare Energien in der Wärme- und Stromversorgung. Dazu wird ein jährliches Förderprogramm aufgelegt sowie auch Einzel-/Sonderförderprojekte bezuschusst. „In den 25 Jahren haben wir viele innovative Förderangebote im Gebäudesektor entwickelt und bundesweite Nachahmer angeregt. Für den Effekt von 25 Jahren proKlima-Förderung wäre die 20-fache Fläche des Mischwalds Eilenriede erforderlich, um dieselbe CO2-Speicherleistung erzielen zu können“, erklärt Matthias Wohlfahrt, Leiter der Geschäftsstelle proKlima.