Hannover. Am Samstag, 27. Mai, sind eine 18-jährige nicht-binäre Person sowie ein 17-jähriger Transmann durch zwei bislang unbekannte Täter am Hauptbahnhof in Hannover-Mitte beleidigt, verletzt und bestohlen worden. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls..
Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden Teilnehmer in einer Vierergruppe gemeinsam auf dem Rückweg vom CSD und liefen in Richtung des hannoverschen Hauptbahnhofes. In Höhe des Ernst-August-Denkmals kam es durch zwei bislang unbekannte männliche Personen zu queerfeindlichen Äußerungen. Die 18-jährige Person aus Berlin wurde anschließend geschlagen. Als der 17-Jährige, ebenfalls aus Berlin, zu schlichten versuchte, wurde auch er geschlagen und danach zu Boden geschubst. Hierbei traten ihm die beiden Tatverdächtigen noch mehrmals gegen den Kopf. Dabei fiel ihm das Handy aus der Hosentasche. Die beiden Männer nahmen das Telefon an sich und flüchteten danach zu Fuß in unbekannte Richtung. Der 17-Jährige wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.
Der erste Tatverdächtige ist circa 18 Jahre alt und schlank. Zum Tatzeitpunkt war er mit einem weißen Kapuzenpullover mit großem Aufdruck, einer dunklen Jeans und weiß-schwarzen Sneakern bekleidet. Sein Komplize ist circa 16 bis 18 Jahre alt und trug einen schwarzen Kapuzenpullover, eine Jeans mit schwarzem Gürtel und weiße Turnschuhe.
Die beiden Angegriffenen waren Teilnehmer des CSD, sodass die Ermittlungen im Kontext queerfeindlicher Hasskriminalität durch den polizeilichen Staatsschutz des Zentralen Kriminaldienstes Hannover geführt werden. Es wurden unter anderem Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, einfacher Körperverletzung, Diebstahls und Beleidigung eingeleitet.
Leon Dietrich, Landeskoordinator für LSBTIQ Ansprechpersonen bei der Polizei Niedersachsen dazu: „Die Polizei Niedersachsen stellt sich entschieden gegen queerfeindliche Hasskriminalität und bietet den Menschen unsere Unterstützung an. Als Ansprechpersonen für die Community möchten wir zum öffentlichen Bewusstsein beitragen und Betroffene dazu ermutigen, Vorfälle zu melden und zur Anzeige zu bringen."
Zeugen, die Hinweise zur Tat oder den Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511-109-5555 zu melden.
Haben Sie ähnliche Situationen erlebt oder wollen sich informieren? Der Landeskoordinator für LSBTIQ Ansprechpersonen bei der Polizei Niedersachsen, Leon Dietrich, steht bei Bedarf gerne beratend und begleitend unter der Telefonnummer 0511-109-1076 oder unter der E-Mail Adresse lsbtiq@pd-h.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.