Hannover.
Den letzten Wurf des Spiels feuerte Runar Karason zwar weit über das Tor der Gäste aus Ludwigshafen - zu „Oh wie ist das schön“ feierten die Fans der TSV Hannover-Burgdorf ihre Recken wenige Sekunden später für den 32:22 (11:9)-Sieg gegen die Friesenheimer Eulen.
Die Mannschaft von Carlos Ortega kam heute Mittag erst in den letzten knapp 20 Minuten des Spiels in Schwung. Das schönste Tor des Tages war eine Koproduktion von Lars Lehnhoff auf Timo Kastening. Der Flügelflitzer setzte die Nummer 73 mit einem langen Pass ein und der traf zum 23:15 (46.). 4164 Zuschauer waren jetzt endgültig für den mauen Auftritt vor der Pause versöhnt. Die Recken-Fans erhoben von ihren Plätzen und feierten ihre Mannschaft. In diesem Moment war ein Hauch von „Final Four“ Atmosphäre in der TUI-Arena zu spüren.
„Wir sind enttäuscht, denn wir hatten uns etwas ausgerechnet, weil wir dachten, es könnte der richtige Zeitpunkt sein, um gegen Hannover zu spielen“, sagte TSG-Spieler Alexander Feld nach der Partie.“ Tatsächlich wirkte der Auftritt der Gastgeber nach dem Saisonhöhepunkt in Hamburg uninspiriert, kreative Momente lieben lange Fehlanzeige. Schon nach zwei Minuten fiel die Grafik auf der Anzeigetafel aus und die Begegnung war fünf Minuten unterbrochen – irgendwie sinnbildlich für die Angriffsleistung der Recken. Obwohl Fabian Böhm und Kai Häfner zum 2:2 (4.) ausglichen, herrschte danach zehn Minuten Sendepause
Allein den ebenso harmlosen Bemühungen der Eulen war es zu verdanken, dass sich der Rückstand nach einer Viertelstunde mit 2:4 in Grenzen hielt. Das 3:4 (15.) von Flügelflitzer Lars Lehnhoff – Casper Mortensen schmorte auf der Bank – war ie Initialzündung und zur Pause waren die Recken vorn. „Wir haben nicht gut gespielt“, räumte Mortensen ein: „Aber am Ende war es ein schönes Spiel.“ So benötigte die TSV nach dem Wechsel nur 120 Sekunden, um beim 14:9 alles klar zu machen. Das Erfolgsrezept war danach so einfach wie effektiv: Anspiel von Mait Patrail auf Ilja Brozovic und beim 21:15 (44.) betrug der Vorsprung das erste Mal sechs Treffer. Der Widerstand der Eulen war gebrochen und in der Schlussphase durften auch die Nachwuchskräfte der Hannoveraner ran.