Recken verlieren nach großem Kampf 23:26 gegen die Löwen

Fabian Böhm war gestern bester Schütze

Hannover.

Die Heimserie der TSV Hannover-Burgdorf ist gerissen. Nach 60 begeisternden Minuten verpasste es die Mannschaft von Carlos Ortega sich im Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen für einen leidenschaftlichen Kampf zu belohnen. Schwacher Trost: Obwohl die Gäste aus Mannheim mit 26:23 (14:13) beide Zähler entführte, bedachten 8952 Fans ihre Recken nach dem Schlusspfiff mit lautstarkem Applaus.

Acht Minuten vor dem Ende schienen die Gastgeber drauf und dran, das Spiel zu kippen. Beim Stand von 21:21 (51.) hatten die Schiedsrichter den Arm zum passiven Spiel der Löwen gehoben. Zwei Pässe blieben noch, doch Andy Schmid blieb eiskalt und beförderte den Ball am starken Malte Semisch im Tor vorbei in die Maschen. Auf der anderen Seite ballerte Ilja Brozovic die Kugel freistehend links vorbei. Erneut Schmid netzte zum 23:21 und Kim Ekdal du Riez erhöhte gar auf 24:21. Die letzte Chance zurückzukommen, vergab dann Timo Kastening, als er im Gegenstoß an Andreas Palicka scheiterte und den Löwen-Torhüter dabei unglücklich im Gesicht traf. Zwischen beiden wurde es kurz hitzig und der Schwede hatte Glück, dass er nicht vom Feld musste.

Die Szene war sinnbildlich für das Spiel der Gastgeber, die nach einem 4:2-Blitzstart (7.) neun hundertprozentige Chancen vergaben. Trotz der folgenden 7:5-Führung (13.) konnte sich der Tabellenführer nie absetzen. Mit Mait Patrail, Torge Johannson, Runar Karason und Pawel Atman fehlten vier Stammspieler verletzt, doch die Abwehr war ein Bollwerk. So gingen die Recken 13:11 (27) in Führung. Weil Casper Mortensen in letzter Sekunde einen Siebenmeter vergab, lagen zur Pause die Löwen mit 14:13 vorn.

Auch nach der Pause blieb es die Geschichte der vergebenen Möglichkeiten. Erneut Kastening vergab aus vier Metern (!) das 15:15 und die Löwen nutzten die erste Zeitstrafe des Spiels gegen Ilja Brozovic zum 17:14 (38.). Doch die Recken schlugen zurück. Nach drei Paraden in Folge von Semisch glich Fabian Böhm wieder zum 17:17 (41.) aus. Die Fans standen das erste Mal auf ihren Plätzen und selbst ein doppelte Unterzahl steckten die Recken weg. Am Ende nützte alles nichts und die erste Heimniederlage der Saison war perfekt.