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Region und aha stellen Zukunftskonzept vor

Christine Karasch, Dunja Veenker, Steffen Krach und Thomas Schwarz. Quelle: Region Hannover.

Region. Die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) hat im Auftrag der Politik ein Zukunftskonzept bis zum Jahr 2035 entwickelt. Das Zukunftskonzept wurde in einem umfassenden Prozess mit Beteiligung des Ausschusses für Abfallwirtschaft (AfA) der Region Hannover erarbeitet. Im Zuge der Erarbeitung eines „Konzeptes für die Kreislaufwirtschaft 2035“ wurde vom Einsammeln, der Behandlung bis zur Verwertung des Abfalls das Kerngeschäft von aha in den Fokus genommen. Um die von der Europäischen Union vorgegebene Steigerung der Recyclingziele zu erreichen, sind weitere Abfallmengen getrennt zu sammeln, wiederzuverwenden oder zu verwerten. „Ziel ist es, den öffentlich-rechtlichen Entsorger langfristig nachhaltig aufzustellen und dabei wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte zu berücksichtigen“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Erster Umsetzungsschritt des Konzepts ist die flächendeckende Einführung von Tonnen für die Sammlung von Restabfall, Bioabfall, Papier und Leichtverpackungen in der Region Hannover.“ .

Klima und Ressourcenschutz stehen weiter im Fokus. Die Anlagen der Abfallbehandlungszentren von aha, u.a. die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) und das Bioabfallkompostwerk, garantieren bis 2035 Entsorgungssicherheit. Die Ziele entlang der Abfallhierarchie, Abfallvermeidung und Steigerung der Recyclingquote, werden durch breite Aufklärungskampagnen befördert. Der Service- und Kundenkomfort steigt mit zunehmender Digitalisierung bei aha. Dabei wird das Leistungsangebot und die Leistungsqualität aufrechterhalten und stärker standardisiert.

Eine Entscheidung, über die im Zukunftskonzept 2035 vorgeschlagenen Maßnahmen ist frühestens Ende Juni 2022 durch die politischen Gremien zu erwarten. aha wird die Öffentlichkeit über die geplanten Maßnahmen und die Schritte zur Realisierung informieren.

Flächendeckende Tonneneinfuhr in der Region Hannover

Durch eine reine Tonnenabfuhr im 14-täglichen Rhythmus kann die Abfallsammlung effektiver arbeiten und die Städte werden nicht mehr durch umherfliegende Abfallsäcke verdreckt.

Die Tonne löst den Sack ab und dient damit der umweltschonenden Sammlung von Verpackungen. 35 Millionen Säcke jährlich entsprechen rund 700 Tonnen Plastik, die durch die Tonneneinführung eingespart werden. Eine Mülltonne hat eine Lebenserwartung von acht Jahren. Nach dem Ende der Nutzungszeit kann der Behälter zu 100 Prozent recycelt werden, damit werden knappe Ressourcen geschont.

Auch der Gelbe Sack hat ausgedient: In der Landeshauptstadt Hannover sollen Leichtverpackungen des Dualen Systems Deutschland ab Januar 2023 ausschließlich in Gelben Tonnen und Containern gesammelt werden. In den Kommunen im Umland der Region Hannover erfolgt die Umstellung ab Mitte 2024.

Restabfall

Im Umland der Region Hannover werden die Restabfälle sowohl in Mülltonnen als auch in Säcken gesammelt. In Hannover wird der Restabfall ausschließlich über Mülltonnen erfasst. Ab dem 1. Januar 2024 sollen die Säcke abgeschafft werden und die Restabfalltonne die Regelabfuhr sein.

Bioabfall

Ähnlich verhält es sich beim Biomüll. In Hannover kann hierfür eine Tonne genutzt oder im eigenen Garten selbst kompostiert werden. Dieser Standard soll in Zukunft auch im Umland der Region Hannover gelten. Die Sammlung des Biomülls in Säcken wird zum 1. August 2024 durch die Sammlung in Tonnen ersetzt. Die Tonnen werden dann 14-täglich geleert. Es bleibt die Möglichkeit erhalten, selbst zu kompostieren oder das Bio-Plus-Paket zu nutzen. Das Bio-Plus-Paket beinhaltet den Behälter, einen Filter-Deckel sowie eine wöchentliche Leerung gegen zusätzliche Gebühr.

Altpapier

Papier, Pappe und Kartonagen werden in der Region Hannover unterschiedlich entsorgt. Es gibt die Möglichkeit eine Papiertonne zu nutzen, Sammelsäcke im Einzelhandel zu kaufen oder das Papier zu Wertstoffinseln sowie zu Wertstoffhöfen zu bringen. Damit das Altpapier möglichst sortenrein gesammelt werden kann, werden ab dem 1. Januar 2025 keine Altpapiersäcke - aus Plastik - ausgegeben. Altpapiersäcke und lose bereitgestelltes Altpapier werden ab dem 1. August 2025 nicht mehr mitgenommen. Ebenfalls ab dem 1. August 2025 wird der Sammelrhythmus beim Altpapier dem der Gelben Tonne angepasst. Somit wird Altpapier nur noch alle 14 Tage entsorgt.

Leichtverpackungen

In Hannover ist aha für die Gelben Säcke zuständig. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2022. Die Ausschreibung für den Folgeauftrag ist noch nicht erfolgt. Ab dem 1. Januar 2023 werden in der Stadt Hannover Leichtverpackungen in der gelben Tonne gesammelt. Die Gelbe Tonne wird kostenfrei zur haushaltsnahen Sammlung bereitgestellt. Wer den Behälter nicht nutzen möchte oder keinen Platz auf dem Grundstück hat, kann seine Verpackungsabfälle auch auf den Wertstoffhöfen von aha kostenfrei abgeben.

„Die Zuweisung der Abfallsammelbehälter wird analog der aktuellen Anzahl der Restabfallsäcke erfolgen. Die Grundstückseigentümer werden über die zukünftige Größe ihrer Restabfalltonne schriftlich rechtzeitig vor der Austeilung der Behälter informiert“, sagt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. „Gerne können sich auch weiterhin mehrere Grundstückseigentümer sogenannte „Nachbarschaftstonnen“ teilen. Dies reduziert den Flächenbedarf auf dem Grundstück erheblich.“

Kundenkarte auf Wertstoffhöfen

Mit 21 Wertstoffhöfen bietet aha in der Region Hannover ein dichtes Netz von Abgabestellen. Über 20 Abfallarten können dort kostenlos entsorgt werden. Dieser Service ist für Privathaushalte mit Wohnsitz in der Region Hannover gedacht. „Das Serviceangebot wird aus Kostengründen immer häufiger von Anlieferern aus anderen Landkreisen und von Gewerbebetrieben genutzt. Dies führt zu einer Überlastung der Wertstoffhöfe und damit zu unnötigen Wartezeiten für die berechtigten Nutzerinnen und Nutzern aus der Region Hannover“, so Dunja Veenker, Leiterin der Abfall- und Wertstoffabfuhr von aha. „Eine Zugangsberechtigung mit einer Kundenkarte soll ab 2027 die Nutzung der Wertstoffhöfe regeln.“

Es ist geplant, die Zugangsberechtigung mit dem Gebührenbescheid an die Grundstückseigentümer zu versenden. Diese geben die Berechtigung dann an ihre Mieterinnen und Mieter weiter. So erhält jeder Haushalt eine Berechtigung, die vor der erstmaligen Nutzung online personalisiert wird. Damit jeder Haushaltsangehörige die Wertstoffhöfe nutzen kann, ist zudem geplant, Partnerkarten einzuführen.