Region/Barsinghausen. „Feuerwehr – Team – Talent -Technik“. So lautet das Jahresmotto des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 2022, unter das der Verbandsvorsitzende Karl-Heinz Mensing seinen Jahresbericht bei der Delegiertenversammlung 2022 des Feuerwehrverbandes Region Hannover stellte. Rund 175 Delegierte und Gäste kamen pandemiebedingt in der großen Fahrzeughalle der Ortsfeuerwehr Neustadt, die dieses Jahr 125 Jahre besteht, zusammen. Dabei ging Karl-Heinz Mensing besonders auf die gute und wichtige Zusammenarbeit der Region Hannover mit der Landeshauptstadt Hannover und die Notwendigkeit der Reorganisation des Katastrophenschutzes aufgrund der Kriegslage in Europa und immer häufigere Extremwetterlagen ein. .
Neben Vereinsregularien fanden mehrere Ehrungen statt. Als Gäste konnte Karl-Heinz Mensing den Bürgermeister der Stadt Neustadt a. Rbge. Dominic Herbst, die stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz und den Polizeipräsidenten Volker Kluwe sowie 151 Delegierte der 21 Stadt- und Gemeindefeuerwehren der Region Hannover begrüßen. In Ihren Grußworten bedankten sich die Gäste für die stete Einsatzbereitschaft der 12.384 Einsatzkräfte der Feuerwehren in der Region Hannover und gingen auf die gute regionsweite Zusammenarbeit ein. Als Gastgeber begrüßte Ortsbrandmeister Florian Heusmann alle Anwesenden und ging auf das 125-jährige Bestehen der Ortsfeuerwehr Neustadt ein. Das neu geschaffene Feuerwehrzentrum, in dem auch die für den Bereich Garbsen, Neustadt und Wunstorf zuständige Feuerwehrtechnische Zentrale der Region untergebracht ist, hat der Motivation der Einsatzkräfte einen weiteren Schub gegeben, so dass er sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Aufgrund der verbesserten räumlichen Situation konnte nun auch in Neustadt eine Kinderfeuerwehr für Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren gegründet werden. Am 27. August wird die Feuerwehr sich dann den Neustädtern bei einem Tag der offenen Tür präsentieren.
Nach der Ehrung der Verstorbenen, gemeinsam mit Pastor und Notfallseelsorger Tim Kröger, ging der Vorsitzende Karl-Heinz Mensing auf die besonderen Herausforderungen für die Feuerwehren in der Pandemie ein und zollte allen Einsatzkräften seinen Respekt. Er konnte feststellen, dass aufgrund guter Hygienekonzepte und der sehr hohen Impfbereitschaft der Einsatzkräfte kaum Coronainfektionen im Freiwilligen Feuerwehr-Dienst aufgetreten sind. Karl-Heinz Mensing hob die gute Zusammenarbeit der Vertreter der Regionsfeuerwehr und der Feuerwehr Hannover im Feuerwehrverband hervor, die auch auf die Kooperation auf der dienstlichen Ebene zwischen Region und Landeshauptstadt ausstrahlt. Hier seien beispielhaft die gemeinsame Regionsleitstelle, die gemeinsame Einführung des Digitalfunks, die konzertierte Aktion zur Impfung der Einsatzkräfte, die Unterstützung bei der Unterbringung von Schutzsuchenden aus der Ukraine und die gegenseitige Unterstützung bei der täglichen Gefahrenabwehr zu nennen.
Der Vorsitzende ging auch auf die neuen Herausforderungen im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ein. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat zu einem nicht für möglichen gehaltenen Krieg in Europa geführt und hat zu einer grundsätzlich veränderten Gefährdungsbeurteilung geführt. Hinzu kommen die in den letzten Jahren zunehmenden Einsätze aufgrund von Extremwetterlagen, die die Feuerwehren immer stärker beanspruchen. Daher fordert der Feuerwehrverband eine Reorganisation des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes, der nach dem Ende des Kalten Krieges in den 1990er-Jahren deutlich heruntergefahren wurde. Dies unterstrich auch der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Dieter Rohrberg, Direktor der Feuerwehr Hannover, zu der die Berufsfeuerwehr und 17 Freiwillige Feuerwehren in der Landeshauptstadt gehören. Angefangen über ein wirksames Warnsystem gehören Aufklärung und Informationen für die Bevölkerung, eine Verbesserung der technischen Ausstattung hinsichtlich Fahrzeugen und Geräten, eine damit verbundene Weiterentwicklung der Ausbildung und eine Vernetzung der Kommunikation der beteiligten Einheiten auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene zu den erforderlichen Maßnahmen. Wichtig ist bei allem, so Rohrberg, eine klare Strategie und Kommunikation von Bund und Ländern, was gewollt und was machbar ist. Dieter Rohrberg von der Feuerwehr Hannover gab auch einen Ausblick auf den Re-Start der INTERSCHUTZ 2022. Die Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit wird vom 20. bis 25. Juni auf dem Messegelände in Hannover durchgeführt. Parallel zur Interschutz mit dem Leitthema „Teams, Taktik, Technik – Schutz und Rettung vernetzt“ findet der 29. Deutsche Feuerwehrtag unter dem Motto „Sicherheit.Leben“ in Hannover statt! Dieser wird in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen, dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, der Stadt Hannover sowie der Feuerwehr Hannover in der niedersächsischen Landeshauptstadt organisiert. Der DEUTSCHE FEUERWEHRTAG (DFT) ist das große Event der Feuerwehrszene und findet alle zehn Jahre statt. Eingeläutet wird das Mega-Ereignis durch die Blaulichtmeile in Hannovers City am Sonntag, dem 19. Juni, an der sich sämtliche Organisationen der Gefahrenabwehr der Region Hannover beteiligen.
Zum Abschluss der Delegiertenversammlung hatten Karl-Heinz Mensing und sein Stellvertreter Dieter Rohrberg die Aufgabe, sechs Feuerwehrkameraden für ihre besonderen Verdienste zu ehren.
· Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Gold für Eric Pahlke (Brandschutzabschnittsleiter III in der Region Hannover mit den Feuerwehren Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Springe)
· Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für Friedrich Kanjahn (Pastor und Notfallseelsorger – Schneeren)
· Ehrenmitgliedschaften im Feuerwehrverband Region Hannover e.V.
o Erster Hauptbrandmeister Robert Krenz – Stadtbrandmeister a. D. Neustadt
o Erster Hauptbrandmeister Dieter Engelke – Stadtbrandmeister a. D. Barsinghausen
o Erster Hauptbrandmeister Roland Frey – Stadtbrandmeister a. D. Hemmingen
o Erster Hauptbrandmeister Jörg Posenauer – Stadtbrandmeister a. D. Lehrte