Hemmingen. „Rücksicht macht die Wege breit“ – so lautet das Motto einer Aktion, die vom Landvolk Niedersachsen ausgehend in die verschiedenen Kommunen getragen wird. Nun soll diese auch in Hemmingen umgesetzt werden. Dabei geht es darum, gefährlichen Verkehrssituationen auf Wirtschaftswegen entgegen zu wirken. „Wir sind Vorreiter in der Region, was die Realisierung der Initiative anbelangt“, zeigt sich Bürgermeister Jan Dingeldey stolz..
Auf Feld- und Wirtschaftswegen in Hemmingen gibt es zahlreiche Begegnungen zwischen Ausflüglern und Landwirten. Die einen genießen die herrlichen An- und Aussichten, die anderen arbeiten unter Hochdruck für Getreideernte und Co. Der Interessenskonflikt führt vielfach zu gefährlichen Situationen und beiderseitigem Unverständnis, wenn straßenbreite Bauernfahrzeuge die Wege kreuzen. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, so Dingeldey, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Landwirten mit ihren großen Fahrzeugen auf der einen und der steigenden Zahl der Radfahrenden auf der anderen Seite zu verbessern.
Für die Aktion hat die Stadt gemeinsam mit den Landwirten Christian Grunwald aus Hemmingen-Westerfeld und Frederic Köhler aus Ohlendorf Markierungen mit Sprühfarbe auf Feld- und Wirtschaftswegen aufgetragen. Die Schablonen mit dem Schriftzug „Rücksicht macht die Wege breit“ und Piktogrammen stellt das Landvolk Niedersachsen leihweise zur Verfügung. Der Landesbauernverband will mit den Vorlagen an alle Verkehrsteilnehmer auf Wirtschaftswegen appellieren, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Zugleich verdeutlicht die Markierung, dass die Benutzung der Wege für Radfahrende auf eigene Gefahr geschieht.
„Wer auf dem Zweirad unterwegs ist, kann nicht davon ausgehen, dass die Fahrzeugführer von riesigen Gefährten und Traktoren immer problemlos ausweichen können. Wir wünschen uns ein wenig mehr Rücksicht, damit alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicher an ihr Ziel gelangen“, betonen die beiden Landwirte. Oft könne die schwere Maschine nicht einfach seitlich ausweichen. Gut sei es, dass durch die Aktion alle Beteiligten aufeinander achten würden. „In jedem Fall ist eine freundliche Verständigung untereinander der Schlüssel für eine gefahrlose Begegnung.“