Neustadt/Region. Aus der Malerei heraus entwickelt Anna Eisermann textile Wandobjekte, die mit Weiblichkeit, Rollenklischees und Körperlichkeit spielen. Die von ihr verwendeten Stoffe erinnern an traditionelle Trachten, stellen aber auch Bezüge zur Kurzlebigkeit vergangener und aktueller Moden her..
Eine zentrale Rolle spielen Textilien und Kleidung bei Riten, Zeremonien und Bräuchen, weil sie soziale Normen und Handlungen manifestieren und identitäts- oder sinnstiftend wirken. Dass sie zugleich Korsett und Versprechen sind, zeigt die Ausstellung „Der Eingang und das Versprechen“, die vom 17. September bis 29. Oktober in den Räumen von Schloss Landestrost zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.
Bei der Vernissage am Sonntag, 17. September, 11 Uhr, sprechen die stellvertretende Regionspräsidentin Ute Lamla und der Kunsthistoriker Johann Brandes. Am Sonntag, 8. Oktober, 14 bis 15 Uhr, können Besucher*innen mit der Künstlerin ins Gespräch kommen. Die Teilnahme ist an beiden Terminen kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 14 bis 18 Uhr, Sonntag, 12 bis 18 Uhr und zu den Konzerten.
Kunsthistoriker Johann Brandes schreibt über Eisermanns Arbeiten: „Die 1980 in Simferopol auf der Halbinsel Krim geborene und seit 2006 in Hannover lebende Künstlerin Anna Eisermann kombiniert in ihrem Werk klassische Malerei mit textilen Materialien und Techniken. Ihre künstlerische Praxis steht hierbei in einem ironisch kritischen Verhältnis zu den Regeln der traditionellen akademischen Lehre, der sie selbst mit ihrem Kunststudium, zunächst von 1996 bis 2001 auf der Krim und noch einmal von 2004 bis 2007 in Kiel, entstammt. In der Ausstellung ‚Der Eingang und das Versprechen‘ präsentiert die Künstlerin ihre Malerei sowie textile Wandobjekte und Skulpturen und setzt mit ihren Arbeiten die Motive des Ornaments und der Groteske in Beziehung zu der feudalen Architektur der Ausstellungsräume.“