Hannover. Am Dienstag, 18. Juli, ist eine 58-Jährige Frau einem Trickbetrug aufgesessen. Die Täter erbeuteten mittels einer bekannten Masche ein Vermögen in sechsstelliger Höhe. Nach bisherigen Erkenntnissen des Zentralen Kriminaldienstes Hannover wurde die 58-jährige Hannoveranerin am Dienstagnachmittag gegen 15.30 Uhr von einer vermeintlichen Polizistin angerufen. Diese erklärte ihr, dass die Tochter der 58-Jährigen eine schwangere Frau überfahren und in der Folge den Tod verschuldet hätte. Die Tochter solle nun ins Gefängnis, wenn keine Kaution entrichtet werden würde..
Die 58-Jährige begab sich auf Anweisung der falschen Polizistin zu einer vermeintlichen Außenstelle des Amtsgerichts Hannover in der Nordstadt. An einer dortigen Straße sollte die Geldübergabe an einen weiteren angeblichen Mitarbeiter vom Amtsgericht Hannover stattfinden. Daraufhin organisierte die Frau Wertgegenstände im sechsstelligen Euro-Bereich. Am Übergabeort warteten zwei unbekannte Männer, ein vermeintlicher Polizeibeamter und ein "Security-Mitarbeiter".
Direkt nach der Übergabe wählte die Geschädigte den Notruf der Polizei, weil sie ein komisches Gefühl mit der vergangenen Situation hatte. Als die richtigen Polizeibeamten vor ihr standen und den Sachverhalt aufnahmen, wurde der Frau klar, dass sie Betrügern aufgesessen war. Bei einer anschließenden Befragung beschrieb die Geschädigte den falschen Polizisten wie folgt: Er war etwa 50 bis 60 Jahre alt, circa. 1,70 Meter groß und von schlanker Statur, hatte dunkle Augen und eine Glatze mit einem kurzen Haarkranz an der Seite. Er trug eine Brille, ein cremefarbenes Hemd, einen hellen Gürtel und eine silberne Uhr am linken Handgelenk. Des Weiteren trug er eine Umhängetasche in Lederoptik mit silbernem Reißverschluss bei sich. Die 58-Jährige beschrieb den "Security-Mitarbeiter" folgendermaßen: Ebenfalls circa 50-60 Jahre alt, 1,70 Meter groß und volles, dunkelbraunes Haar. Er trug ein blaues T-Shirt sowie eine schwarze, kurze Jogginghose und eine Umhängetasche.
Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung nach den beiden Betrügern verlief erfolglos. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Trickbetruges eingeleitet. Zeugen, die Hinweise zu den Tätern und/oder zum Tatgeschehen geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldienst unter der Rufnummer 0511 109-5555 zu melden.
Bitte beachten Sie: Der beschriebene Betrug ist kein Einzelfall. Immer wieder kommt es vor, dass Trickbetrüger am Telefon versuchen ihre potenziellen Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände an einen Unbekannten zu übergeben. Diese Trickbetrüger versuchen es meist mit emotionalen Geschichten, welche natürlich frei erfunden sind.
"Die Staatsanwaltschaft Hannover fordert grundsätzlich keine Angehörigen dazu auf, Kautionen zu bezahlen", so Staatsanwalt Can Türkay. Auch die Polizeidirektion Hannover warnt vor Trickbetrügern, die mit verschiedenen Betrugsmaschen telefonisch an Personen herantreten.
Die Polizei gibt Tipps, wie man sich gegen solche Betrüger schützen kann:
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispie Polizisten, den Dienstausweis
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten
- Die Polizei und Justiz werden Sie niemals um Bargeld oder Wertgegenstände bitten.
- Ãœbergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf
- Im Zweifel: Immer eigenständig die 110 wählen! Die Leitstelle weiß, wo Einsatzkräfte - auch in zivil - unterwegs sind.
Weitere Informationen zum Umgang mit solchen Betrugsversuchen finden Sie unter: www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/