Region. Am Donnerstag begann in Niedersachsen nach sechs Wochen Sommerferien die Schule und auf viele Schüler wartete ein neuer Lebensabschnitt. Doch mit dem Schritt in die erste Klasse wartet auch eine neue Herausforderung: der Schulweg und damit die aktive Teilnahme am Straßenverkehr. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt bittet daher alle anderen Verkehrsteilnehmer um besondere Rücksichtnahme..
Kinder sind besonders gefährdet
Wegen ihrer geringen Körpergröße werden sie häufig von Autofahren übersehen und Gefahren werden oftmals nicht richtig eingeschätzt. Aufgrund der Körpergröße fehlt ihnen noch der Überblick, auch das Richtungshören ist noch nicht ausgeprägt und das Sichtfeld eingeschränkt. So kann z. B. ein herannahendes Auto „aus dem Augenwinkel“ nicht immer erkannt werden. Zudem lassen sich die Kleinen leicht ablenken und die Konzentration auf den Straßenverkehr ist schnell dahin.
Hälfte der Eltern empfinden Schulweg als sicher
Aus der jüngsten ADAC Umfrage zur Schulwegsicherheit geht hervor, dass 53 Prozent der befragten Eltern in Niedersachsen den Schulweg ihrer Kinder als sicher einschätzen. Die meisten Gedanken machen sich die Eltern demnach über die Unachtsamkeit bzw. das schnelle Fahren anderer Verkehrsteilnehmenden (45 Prozent). Und auch die Schüler bemängeln das rücksichtlose Verhalten anderer Verkehrsteilnehmenden (42 Prozent). Sie legen ihren Schulweg entweder mit dem Fahrrad (34 Prozent) oder zu Fuß (44 Prozent) zurück.
In Niedersachsen sind mehr als die Hälfte der Eltern der Meinung, dass Kinder nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden sollten (56 Prozent). Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, den Schulweg sicherer zu gestalten, z. B., indem den Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr vorgelebt wird (86 Prozent) oder neue Projekte wie „Notinseln“ oder „Hol- und Bringzonen für Elterntaxis“ umgesetzt werden.
ADAC Tipps für den sicheren Schulweg:
- Eltern sollten den Schulweg wiederholt mit ihren Kindern üben.
- Beim gemeinsamen Begehen des künftigen Schulweges dem Kind mögliche Gefahren zeigen und ausführlich besprechen.
- Nicht immer ist der kürzeste Weg der sicherste. Daher sollten auch kleine Umwege in Kauf genommen werden, wenn das der Sicherheit dient.
- Auf das Überqueren der Straße sollte besonders intensiv eingegangen werden, da Kinder Geschwindigkeiten nicht einschätzen können. Beide Straßenseiten müssen überschaubar und frei sein. Das Kind soll nie schräg über die Straße gehen, sondern immer den kurzen und geraden Weg wählen. Ampeln, Fußgängerüberwege, Markierungen, „Kleine Gelbe Füße“ oder Lotsenübergänge nutzen.
- Eltern sollten im Straßenverkehr ein Vorbild sein und sich daher immer an die Verkehrsregeln halten.
- Auch über den ersten Schultag hinaus sollten Eltern ihre Kinder begleiten und später gelegentlich aus dem Hintergrund heraus kontrollieren, ob die Kleinen das Gelernte umsetzen.
- Besondere Vorsicht gilt an Bushaltestellen. Kindern sollte beigebracht werden, niemals vor oder hinter einem haltenden Bus über die Straße zu laufen!
- Hektik vermeiden! Impulsives Verhalten kann z. B. beim Überqueren von Straßen eine wesentliche Rolle spielen, besonders wenn das Kind unter Zeitdruck gerät. Oft ist das frühe Aufstehen schon eine große Umstellung. Deshalb sollte auch der neue Tagesrhythmus schrittweise trainiert werden. Genauso wichtig: Genügend Schlaf. Denn nur dann ist ein Kind fit für den Alltag im Verkehr.
- Kinder sollten dem Wetter und der Jahreszeit angemessen gekleidet sein – Kapuzen behindern oft die freie Sicht, Jacken und Ranzen sollten reflektierende Stellen haben.