Laatzen. Die Biberkartierung ist eine wesentliche Grundlage für ein erfolgreiches Bibermanagement. Weiterhin besteht eine Verpflichtung seitens der EU, den Erhaltungszustand der Arten und Lebensräume, die gemäß Fauna und Flora Habitat Richtlinie (FFH Richtlinie) von gemeinschaftlichen Interesse sind, zu erhalten und zu überwachen. Hierzu gehört der Biber. Außerdem dient die Biberkartierung u.a. der Einschätzung der derzeitigen und künftigen Ausbreitung des Bibers, sowie der Einschätzung der aktuellen und potentiellen Konfliktstandorte..
Die AG Biberschutz des NABU-Laatzen organisiert seit 2012 die jährliche Biberkartierung (Monitoring) für die Region Hannover (inklusive der Stadt Hannover) und dem Landkreis Hildesheim. Die Biberberater der AG Biberschutz legen die zu kartierenden Abschnitte in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim fest, schulen die ehrenamtlichen Kartierer für die Durchführung der Kartierung und werten anschließend die Kartierergebnisse (durch Verifizierung der gemeldeten Spuren, Abgrenzung / Bestimmung der Biberreviergrenzen, …) aus.
Die Biberkartierung 2023 ist jetzt abgeschlossen. Die AG Biberschutz des NABU-Laatzen ist auf die Mitwirkung von ehrenamtlichen Kartierern angewiesen. An einer Biberkartierung dürfen jedoch nur geschulte Katierer oder Biberberater teilnehmen. Am 18. November um 10.30 Uhr führt der Biberberater Dieter Mahsarski die Biberkartiererschulung für 2024 in den Räumlichkeiten des NABU-Laatzen, Ohestraße 14, 30880 Laatzen durch. Die vorherige Anmeldung zwecks Teilnahme ist bis zum 14. November unter info@nabu-laatzen.de erforderlich. Bei Bedarf findet eine 2. Schulung am 25. November statt.
Die streng geschützte Schlüsselart Biber ist wieder heimisch in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim. Der Biber breitet sich langsam aus, da er nur 1 mal pro Jahr 1 bis 3 Junge bekommt, die dann 2 Jahre in der Familie bleiben (lange Mutterbindung).
Der Biber ist ein sogenannter "K-Stratege". Das "K" steht für Kapazität, genau gesagt für Umweltkapazität. Denn die Natur regelt und begrenzt den Zuwachs der Biberpopulation. Der Biber benötigt ein eigenes Revier. Erst wenn er/ sie ein eigenes Revier hat, kann er/sie sich eine(n) Partner*In suchen und sich dann erst fortpflanzen. Wenn alle potentiellen Biberreviere besetzt sind, kommt die Umweltkapazität (k) zum Zug, in dem es zu keinem weiteren Nachwuchs mehr kommt - die Populationsobergrenze ist erreicht, die Biberpopulation stagniert, bricht sogar leicht ein leicht ein.