Barsinghausen.
Von einer zweiwöchigen Informationsreise in Senegal sind Ulla Seibert, Ulli Enge-Seibert und Dietmar Buchholz, allesamt Mitglieder des EineWeltLadens Barsinghausen, mit vielen Eindrücken aus den vom EWL geförderten Projekten „Schülerhilfe“ und „Buschschulen“ zurückgekehrt. Begleitet wurden sie dabei von zwei Lehrerinnen und fünf Schülern des Hannah-Arendt-Gymnasiums.
Bei Temperaturen um die 40 Grad wurden vom Zielort Salemata zu Fuß vier der vom EWL seit zehn Jahren unterstützten Buschschulen besucht. „Dabei handelt es sich um Einrichtungen, die von den Eltern der Schüler selbst gebaut werden, es sind Hütten aus Ästen und Zweigen, die Sitzgelegenheiten sind Baumstümpfe, Hocker aus Brettern und die Tische bestehen aus zusammengebundenen Zweigen oder Latten“, erklärt Ulli Enge-Seibert. „Diese Schulen müssen nach jeder Regenzeit wieder neu aufgebaut werden, da die starken Regengüsse die kleinen Hütten zerstören.“ Hier setzt die Hilfe des Projektes „Buschschulen“ an: Der Bau von festen Buschschulen wird übernommen. Hierzu wird mit lokalen Materialien ein einfacher Schulraum gebaut, mit einem haltbaren und regenfesten Dach versehen und die Einrichtung gekauft. „Wir freuen uns sehr, dass mit unserer Hilfe die Einschulungs- und Alphabetisierungsrate in der seit jeher vernachlässigten Region erheblich gestiegen ist“, so Delegationsmitglied Dietmar Buchholz.
Inzwischen sind von den existierenden 22 Buschschulen acht mit Hilfe der finanziellen Unterstützung aus Barsinghausen in feste regensichere Gebäude umgewandelt worden. Des Weiteren besucht wurde von der Barsinghäuser Reisegruppe das im Rahmen des Projektes „Schülerhilfe“ in Salemata von der im Senegal lebenden, ehemaligen Barsinghäuserin Ute Gierczynski-Bocandé vor zehn Jahren ins Leben gerufene „Internat“. Hier konnten sich die Besucher aus Deutschland davon überzeugen, dass mit Hilfe der Spenden aus Barsinghausen über 100 Kinder, jeweils die fünf besten aus jeder der Buschschulen, die Möglichkeit bekommen, in weiterführenden Schulen unterrichtet und zu Abschlüssen bis zum Abitur geführt zu werden. „Aber ohne Unterstützung von außen kann es nicht funktioneren“, so Ulla Seibert, „denn die Familien der Kinder sind arm und können allenfalls mit ein oder zwei Säcken Getreide zum Unterhalt beitragen.“
„Die Spenden aus Barsinghausen durch den EwL sind daher die Lebensgrundlage für das Internat“, fügt Ulli Enge-Seibert hinzu. „Wir sind selbst davon überrascht, dass es uns gelungen ist, in den letzten zehn Jahren circa 124.000 Euro für den Unterhalt der Schüler im Internat und den Bau der Buschschulen durch Spenden und Einnahmen aus dem Laden aufbringen zu können“, zieht Dietmar Buchholz zufrieden Bilanz. Weitere Buschschulen warten auf ihren Ausbau, die Unterstützung der Schüler im Internat erfordert weiterhin den tatkräftigen Einsatz aus Barsinghausen. „Sopente heißt in der Sprache der Wolof Solidarität“, erklärt Dietmar Buchholz, „und daran wollen wir auch über mehr als 5.000 Kilometer Entfernung festhalten."
Schon mit einer Mitgliedschaft im EWL kann geholfen werden, sonst auch mit Spenden auf das Konto: DE84 2519 0001 0220 6919 00 Hannoversche Volksbank