Pattensen. „Wir müssen reden!“ Das war die einhellige Meinung in der SPD-Fraktion des Stadtrats Pattensen, als der Hilferuf des Netzwerkes Flüchtlingshilfe eigegangen war.
Mit Schreiben von Mitte Februar hatte das Flüchtlingsnetzwerk alle im Pattenser Stadtrat vertretenen Parteien um Unterstützung gebeten. Es geht dabei um die Klärung der Perspektiven für Flüchtlingsfamilien, deren Integration vorangeschritten und denen, weil der städtische Wohnraum für weiter aufzunehmende neue Flüchtlinge benötigt wird, zum 31. März von der Stadt Kündigungen ausgesprochen wurden und wohl auch ausgesprochen werden mussten..
Aber klar ist leider auch: einerseits hat die Stadt Pattensen selbst nicht genug sozialen Wohnungsraum zur Verfügung – ein Problem, das nicht nur Flüchtlinge sondern auch viele ältere, jüngere, behinderte, alleinlebende Bürger spüren - und andererseits ist der Wohnungsmarkt insgesamt knapp und es ist für die betroffenen Familien ausgesprochen schwer, eine neue Wohnung zu günstigen und tragfähigen Bedingungen zu bekommen.
„Wie soll es weitergehen?“ fragt das Flüchtlingsnetzwerk und trägt weiter vor: „Die Familien versuchen, zum Teil mit unserer Hilfe, anderen Wohnraum zu finden. Bezahlbarer Wohnraum für diese Familien steht in Pattensen nicht zur Verfügung. Mieten von bis zu zehn Euro pro m²-Wohnfläche werden derzeit in Pattensen aufgerufen. Ein Blick in Immoscout bestätigt das. Auch außerhalb haben Familien mit Migrationshintergrund Schwierigkeiten überhaupt einen Besichtigungstermin zu bekommen.“
Die SPD-Fraktion hat zu der nachvollziehbaren Problemstellung zu einem Runden Tisch eingeladen. Das Treffen wird noch in der ersten Märzhälfte stattfinden. Gemeinsam soll die Situation von allen Seiten beleuchtet und es sollen Handlungs- und Lösungsansätze gesucht werden. Der Fraktionsvorsitzende Jens Ernst macht deutlich: „Wir können und wollen das Flüchtlingsnetzwerk und die betroffenen Flüchtlingsfamilien nicht allein „im Regen stehen lassen“. Es geht uns darum, offen Lösungsansätze nicht nur zu suchen, sondern nach Möglichkeit auch eigene Beiträge zur Lösungsfindung zu setzen. Keinesfalls dürfen die betroffenen Familien am 1. April auf der Straße stehen!“