Barsinghausen. Die Sportschule des Niedersächsischen Fußballverbandes mit ihren Häusern 1 und 2 heißt jetzt auch offiziell „NFV Akademie“. Anlässlich einer kleinen Feierstunde im Saal Berlin des Sporthotel Fuchsbachtal wurde die Umbenennung im Beisein der niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, vollzogen. Beim anschließenden Rundgang über den oberen Bereich der NFV-Anlage im Fuchsbachtal entrollten Behrens und NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert an der Außenwand der Karl-Laue-Halle ein 6 x 3 Meter großes Banner, auf dem mit einer Schiedsrichterin, einer Torhüterin, einem Trainer und einem Platzwart Akteure des Fußballs gezeigt werden..
„Nicht zuletzt durch die Digitalisierung hat sich diese altehrwürdige Institution inhaltlich dergestalt weiterentwickelt, dass wir zu der Auffassung gekommen sind, dass die Bezeichnung Akademie inzwischen besser und treffender zu dem passt, was wir hier machen als der herkömmliche Begriff Sportschule“, erklärte Schaffert während der Feierstunde zum Hintergrund der Umbenennung. Zugleich stellte er heraus: „Doch egal, wie man das Kind auch nennt, eines war in den vergangenen sieben Jahrzehnten so und wird auch in den kommenden Jahrzehnten so sein: Hier in Barsinghausen wird Wissen durch Experten erstellt, gesammelt, aufbereitet und vermittelt. Hier in Barsinghausen wird aus-, fort- und weitergebildet. Hier in Barsinghausen wird der Fußball stark und überlebensfähig gemacht. Denn wir brauchen qualifizierte Trainer, wir brauchen ausgebildete Schiedsrichter, wir brauchen Talentförderung und wir brauchen Konzepte für die Vereins- und Verbandsentwicklung, damit der Fußball funktionieren kann.“
Die frühere NFV-Sportschule und heutige Akademie besteht seit 1951. Damals wurde mit dem Verbandsheim des Niedersächsischen Fußballverbandes die seinerzeit modernste Sportschuleinrichtung Deutschlands eingeweiht. Während sich das Verbandsheim in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu einem mit vier Sternen prämierten Sporthotel entwickelte, verlagerte sich der Sportschulbetrieb in die Häuser 1 (1961 eingeweiht) und 2 (1954 zusammen mit der Karl[1]Laue-Halle errichtet).
Die Feierstunde anlässlich der Umbenennung nutzte der Verband zudem dazu, um Danke zu sagen. An die NFV-Belegschaft (Schaffert: „Jede Institution ist nur so stark wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“) sowie an das Land Niedersachsen bzw. den LandesSportBund für die finanzielle Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen in den vergangenen vier Jahren. Für insgesamt 2,1 Millionen Euro, von denen der NFV knapp 700.000 Euro durch LSB-Fördergelder abdecken konnte, wurden die Zimmer im Haus 1 saniert, ein neuer Boden in der Karl-Laue-Halle installiert, ein neuer Kunstrasenplatz gebaut und alle Plätze im Fuchsbachtal sowie im August-Wenzel-Stadion mit LED-Flutlicht ausgerüstet.
Zudem stand die Renovierung der Speisesäle auf der Agenda. Zunächst der im Haus 1 (die Arbeiten wurden Anfang April abgeschlossen), dann der im Haus 2. „Hier rechnen wir mit einer Fertigstellung bis zum 20. August“, sagte Schaffert und kündigte mit der Erneuerung der Außentreppe des Hauses 1, die in den Sommerferien vorgenommen wird, die nächste Maßnahme an. „Hierfür entstehen Kosten von 45.000 Euro, für die wir vom LSB, und auch darüber sind wir natürlich dankbar, einen Zuschuss von 20.000 Euro erhalten.
Daniela Behrens bezeichnete die Dankeschön-Veranstaltung als „schöne Idee“ und betonte, dass eine Zusammenarbeit immer auch auf Gegenseitigkeit beruhe. Deshalb wolle sie die Chance nutzen, sich auch beim NFV zu bedanken. An die NFV-Vertreter gerichtet, sagte Behrens: „Sie alleine haben über 600.000 Aktive in Niedersachsen. Das zeigt, welch‘ große gesellschaftliche Kraft der Fußball darstellt. Ein Sport, den wir alle lieben“. Vor dem Hintergrund der Zuwanderung in den vergangenen Jahren stellte sie die Integrationskraft des Volkssportes Nummer 1 heraus. „Die Vereine, gleich ob auf den Dörfern oder in den Städten, haben sich durch niedrigschwellige Angebote vielen geflüchteten Kindern und Jugendliche zugewendet und Fußball als sehr charmante Form genutzt, um Willkommen zu sagen. Das finde ich großartig.“
Auch der NFV sei eine Kraft in Deutschland, „die wir natürlich gerne stärken und auch gerne unterstützen.“ Deshalb könne sich der Verband darauf verlassen, „dass die Sportministerin für ihn ein großes Herz sowie offene Augen und Ohren hat.“ Ihr Grußwort schloss Daniela Behrens mit den Worten: „Wir bleiben am Ball für die Zukunft des Fußballs.“
In Barsinghausen ist diese auch weiterhin mit Investitionen verbunden. Schaffert berichtete, dass inzwischen eine Bewertung für die NFV-Liegenschaften in energetischer Hinsicht vorliegt. „Dabei wurde ein erheblicher Energieverlust über Außenwände, Fenster und Dächer festgestellt. Hieraus ergibt sich natürlich ein erheblicher Investitionsbedarf in Sachen Dämmung. Insofern ist es gut zu wissen, solch‘ tolle Partner an der Seite zu haben wie das Land Niedersachsen und den LSB.“