Spritzenhaus Wennigsen: Adam und Eva oder Diese Männer

Wennigsen.

Das Holger-Halm Quartett kam in neuer Zusammensetzung und mit neuem Programm ins Spritzenhaus. Ein Programm voller feiner Jazzstücke mit und ohne Gesang wurde ergänzt durch Literatur zu dem alten Thema der Missverständnisse zwischen Männern und Frauen. Mark Twain mit Adams und Evas Tagebüchern und Elke Heidenreich mit einigen Kurzgeschichten lieferten den literarischen Klartext zu den musikalischen Finessen verschiedener alter und junger Meister des Jazz.

Raissa Weeke, in Hannover lehrende und überregional bekannte Pianistin am E-Piano wurde am Schlagzeug begleitet von Günter Linke aus Barsinghausen. Ihr sorgfältiges bis temperamentvoll-vergnügtes, immer souveränes Klavierspiel wurde perfekt unterstützt durch Schlagzeug, Klarinette und Vocal. Das stellenweise zarte, mal kräftig ausladende Spiel des Perkussionisten gab den Rhythmus vor, in den sich die Klarinette Holger Halms solo oder im Ensemble beeindruckend melodiös und singend einfügte. Die jazzige Stimme von Jutta Buchholz gab den bekannten wie den seltener zu hörenden Blues-Balladen und Beziehungsromanzen von Tom Waits bis Harry Warren Klang und eigne Färbung. Lars Holzapfel, Ayurveda-Therapeut aus Wennigsen, aber eben auch gelernter Sprecher und Schauspieler brachte die humorvollen oder bissigen Texte mit spürbarer Lesefreude zu Gehör.

Höhepunkt der Darbietung war, nach dem begeisterten Applaus zu schließen, Hoagy Carmichaels melancholisch-optimistischer Song Two sleepy people, vorgetragen von der Sängerin im Duett mit Lars Holzapfel. (Der kann ja auch richtig gut singen! raunte es beeindruckt im Publikum.)

Auf den herzlichen Applaus reagierten die Musiker mit What a wonderful world, einer Zugabe, bei der Louis Armstrong sicher beifällig mitgewippt hätte.