Springe. Die Stadtfeuerwehr Springe hat sich in Eldagsen zu ihrer 48. Dienstversammlung getroffen. Neben Beförderungen und einem positiven Ausblick auf die Mitgliederzahlen, sieht sich die Feuerwehrführung aber immer größeren Aufgaben gegenüber, die ehrenamtlich abgearbeitet werden müssen..
Rund 80 Gäste sind der Einladung von Stadtbrandmeister Andreas Meyer gefolgt, um die Dienstversammlung in Eldagsen zu besuchen. Neben Vertretern aus der Verwaltung und der Politik, waren auch Ehrenmitglieder der Feuerwehr und Bürgermeister Christian Springfeld anwesend.
Mitgliederzahlen im Aufwärtstrend
Zunächst freute der Stadtbrandmeister sich darüber, dass, entsprechend dem Trend in Niedersachsen, auch in der Springer Feuerwehr die Mitgliederzahlen in einem Aufwärtstrend sind. So stieg die Mitgliederzahl von Ende 2022 (512) bis Oktober 2023 auf 523. Fast 100 Mitglieder sind weiblich. 160 Mitglieder zählen die Jugendfeuerwehren, und auch die Kinderfeuerwehren, die es mittlerweile in jedem Ortsteil gibt, steigerten ihre Mitgliederzahlen von 128 auf 149. Nur der Musikzug verzeichnete mit nun 62 Mitgliedern einen leichten Rückgang. „Wir haben eine tolle Struktur und einen ausgeglichenen Altersdurchschnitt in der Springer Wehr“, zeigte sich der Stadtbrandmeister begeistert.
Beförderungen
In der Versammlung gab es keine Ehrungen zu vollziehen, jedoch standen Beförderungen innerhalb der Stadtfeuerwehr an. Tobias Metz wurde zum Oberbrandmeister befördert, Mareike Herbst zur Hauptlöschmeisterin, Lisa Feise zur Löschmeisterin und Ute Kaehler zur Oberfeuerwehrfrau. Andreas Meyer wurde zum 1. Hauptbrandmeister befördert.
Die Marke von 400 Einsätzen wird 2023 wohl noch erreicht
Meyer lobte die Disziplin seiner Kameraden bei den vielen und umfangreichen Übungsdiensten. Diese seien auch nötig, denn das Einsatzgeschehen werde vielfältiger und zahlreicher. 2021 rückten die Feuerwehr in Springe 391-mal aus, 2022 378-mal und 2023 bislang 294-mal. „400 Einsätze werden es dieses Jahr wohl werden“, so Meyer.
Besonders die schweren Verkehrsunfälle könnten belastend für die Feuerwehrkameraden sein, gerade wenn Bekannte unter den Betroffenen seien. „Nehmt daher bitte die Angebote der Seelsorge in Anspruch, die uns zur Verfügung stehen und/oder sprecht eure Feuerwehrführung an“, sagte der Stadtbrandmeister. Generell werde der Aufwand an Personal und Gerätschaften für die großen Schadenslagen, wie z.B. bei Unfällen mit der Bahn, immer größer. „Da müssen wir uns wirklich Gedanken machen, wie das zu schaffen bleibt.“ Völksen bleibe im Hinblick auf steigende Zahlen bei Unwettereinsätzen ein Sorgenkind bei Starkregenereignissen. Weiter sei die Feuerwehr mit diversen Ölspuren und Hilfeleistungen beschäftigt.
In Erinnerung ist sicherlich auch vielen der Großbrand eines leerstehenden Hauses an der Langen Straße in Eldagsen geblieben. „Es war viel Technik im Einsatz, auch die neue Drohne, doch es ist wirklich nur dieses eine Haus aus der Reihe „herausgebrannt“. Das war wirklich gute Arbeit.“ Jedoch bleibe die Wasserversorgung bei solchen Großlagen Thema in der Feuerwehr und müsse mit der Verwaltung besprochen werden. Auch auf mehrtägige Stromausfälle müssten sich Feuerwehr und Kommune stärker vorbereiten. „Hoffen wir das da nichts passiert, bis wir auf einem entsprechenden Stand sind“, mahnte der Stadtbrandmeister.
Bauprojekte und Fahrzeugbeschaffungen
Bau und Planungen von Feuerwehrhäusern seien „zäh wie Kaugummi“, bedauerte Meyer. So seien die Planungen für das Gerätehaus in Eldagsen abgeschlossen, jedoch ginge es derzeit nicht weiter. Für Altenhagen seien die Planungen abgeschlossen und man warte auf weitere Schritte. Für Alferde und Boitzum sollen die Planungen bald abgeschlossen sein. Aufgrund der Verzögerungen müssten Planungen für Völksen und Lüdersen noch warten. Bei der Fahrzeugbeschaffung gehe es voran, auch wenn die Lieferzeiten der Hersteller mittlerweile sehr lang sind.
Bürgermeister Christian Springfeld zeigte Verständnis für die Feuerwehr, jedoch sei die Bürokratie beim Bau öffentlicher Gebäude leider so. „Das Bauen selbst ist heutzutage der kleinste Zeitfaktor.“
Hohes Maß an Professionalität
Gleichzeitig verwies der Bürgermeister auf die fatale Finanzlage der Kommunen, darunter auch Springe. „Stand uns das Wasser in den letzten Jahren bis zum Hals, sind wir mittlerweile untergegangen“, so der Bürgermeister. Bund und Länder geben immer mehr Aufgaben an die Kommunen ab, ohne sich finanziell zu beteiligen. Springe wolle aber weiter investieren. Auch der Bürgermeister sieht den Mitgliederzuwachs in der Feuerwehr positiv und dankte allen Kameraden und deren Familien, für die Ausübung dieses wichtigen Ehrenamtes. „Das ist nicht selbstverständlich und beeindruckend, wie professionell es ausgeführt wird.“
Auch Christian Krone von der Springer Polizei lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Beamten und der ehrenamtlichen Feuerwehr. Viele schwere Einsätze habe man gemeinsam bewältigt. „Ihr geht dahin, wo es wehtut, damit es anderen besser geht.“
Abschließend dankte Stadtbrandmeister Andreas Meyer allen Kameraden in den Ortswehren, für ihren Einsatz und den Familien, die Verständnis dafür aufbringen. Außerdem dankte er den Kameraden, die sich neuerdings als zusätzliche Stellvertreter an der Stadtfeuerwehrführung beteiligen. „Für eine Person ist die Bürokratie in diesen Ämtern nicht mehr zu schaffen.“
Anschließend ging die Versammlung in den geselligen Part über und es wurde gemeinsam gegessen. Der Musikzug der Feuerwehr spielte zur Unterhaltung.