Hannover/ Laatzen. Die niedersächsische Landesregierung setzt sich weiterhin entschlossen für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Oftmals hängt der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler ab. Durch das Startchancenprogramm (SCP) des Bundes und der Länder sollen gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler unterstützt werden. Hierzu werden mit der Einführung eines Sozialindexes zusätzliche Ressourcen dort eingesetzt, wo der Unterstützungsbedarf besonders hoch ist, um gleiche Chancen für alle Kinder zu ermöglichen..
Das niedersächsische SCP geht jetzt in die nächste entscheidende Umsetzungsphase. Mit der offiziellen Bekanntgabe der teilnehmenden Schulen werden nun konkrete Schritte eingeleitet, um mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung zu schaffen. Der Bund unterstützt das Engagement des Landes Niedersachsen über einen Zeitraum von zehn Jahren mit knapp 100 Millionen Euro jährlich. Davon profitieren rund 122.000 Schülerinnen und Schüler an 390 Schulen im Land.
„Durch den Austausch mit den Schulen in Laatzen kenne ich deren Problemlagen. Ich freue mich besonders, dass in Laatzen mit der Grundschule Im Langen Feld, der Grundschule Pestalozzistraße und der Oberschule Laatzen drei Schulen vom Startchancenprogramm profitieren können. Wir wollen es nicht länger zulassen, dass die Herkunft eines Kindes über seine Zukunft entscheidet. Im kommenden Jahr kann das Programm in den Schulen entwickelt und implementiert werden. Dieser Aufbau ist wichtig, um die zehn Jahre auch nachhaltig und wirksam zu nutzen“, sagt Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständige SPD-Landtagsabgeordnete.
Nicht nur das Startchancenprogramm ist neu, sondern auch das Instrument zur Verteilung der Mittel: Bei der Auswahl der 390 Schulen kommt erstmals der für Niedersachsen neu entwickelte sozialdatenbasierte Index zum Einsatz. Künftig sollen mit dem Index zusätzliche Ressourcen an Schulen gesteuert werden, um diese gezielt dort einsetzen zu können, wo sie am dringendsten benötigt werden. Wichtig ist dabei, dass der Index schulscharf funktioniert und für die Schulen keinen zusätzlichen Arbeitsaufwand verursacht, um zusätzliche Bürokratie zu vermeiden.
„Das Startchancen-Programm ermöglicht es den teilnehmenden Schulen, zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit und anderes nichtlehrendes Personal zu schaffen, um die multiprofessionellen Teams auszubauen und damit zu stärken. Die Programmschulen erhalten darüber hinaus ein zusätzliches Budget, mit dem sie Maßnahmen zur Schulentwicklung sowie zur Verbesserung der Basiskompetenzen finanzieren können. An weiterführenden Schulen soll mit diesem Budget die berufliche Orientierung ausgebaut werden. Damit wollen wir erreichen, dass mehr Jugendliche eine Ausbildung beginnen, die auch zu ihnen passt“, betont Lesemann.