Region. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover beginnt am Montagmorgen, 15. Januar, mit der Vorbereitung des Baufeldes für die Brückenersatzneubauten der Leine- und der Leineflutbrücke. Der Südschnellweg muss hierfür zwischen Landwehrkreisel und Seelhorster Kreuz in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden..
Die Sperrung wurde schon am Sonntagabend um 22 Uhr eingerichtet und dauert voraussichtlich bis Freitag, 19. Januar. Sollte die Arbeit früher als geplant abgeschlossen sein, wird die Straße umgehend wieder frei gegeben. Die Dauer hängt unter anderem von der Witterung ab. Ein Auffahren von der Hildesheimer Straße auf den Südschnellweg in Richtung Seelhorster Kreuz bleibt möglich.
Gravierende Einschränkungen wahrscheinlich
Da derzeit einige umliegende Straßen wegen des Hochwassers gesperrt sind, müssen Fahrerinnen und Fahrer mit gravierenden Verkehrseinschränkungen rechnen. Die Landesbehörde bittet darum, den Bereich großräumig zu umfahren oder nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Die Landesbehörde ist sich der aktuell angespannten Verkehrssituation in und um Hannover bewusst. Jedoch ist die Südschnellwegsperrung leider zwingend erforderlich, weil wesentliche Arbeitsschritte des Großprojektes davon abhängen.
Die Landesbehörde wird die Maßnahme schnellstmöglich durchführen und bittet Fahrerinnen und Fahrer um Verständnis für die Einschränkungen.
Umleitungen sind in beide Richtungen ausgeschildert. Sie führen Fahrerinnen und Fahrer vom Landwehrkreisel über die B3 nach Pattensen, weiter über die B 443 nach Laatzen und dann über die B6/Messeschnellweg bis zum Seelhorster Kreuz - und umgekehrt.
Fahrerinnen und Fahrer können darüber hinaus die Navigations-App NUNAV nutzen. Die App verteilt den Verkehr und kann dadurch Engstellen entschärfen. Zwar können weiterhin längere Fahrtzeiten im Vergleich zur direkten Strecke zustande kommen. Diese sind in der Regel aber kürzer als die Standzeit an der Engstelle.
Sicherheit erfordert Sperrung
Anlass für die Sperrung ist der Beginn der Arbeit an den Ersatzneubauten für die B3-Leine- und die Leineflutbrücke. Im westlichen Baufeld werden in verschiedenen Bereichen so genannte Baustelleneinrichtungsflächen angelegt. Hierfür werden die
Flächen zunächst gerodet und dann weiter vorbereitet. Aus Gründen der Arbeitssicherheit können Fahrerinnen und Fahrer die Straße während der Rodung nicht nutzen. Die Gefahr wäre zu groß.
Neue Flächen zwingend nötig - Arbeiten werden gebündelt erledigt
Die neuen Flächen umfassen 4,7 Hektar und grenzen überwiegend an die Brücken über die Leine sowie die Leineflutmulde an. Sie sind für die nächsten Projektschritte zwingend erforderlich: als Stellflächen für Kräne, Lagerorte für Material und Bewegungsraum für Baumaschinen. Nach der Rodung werden sie zunächst auf mögliche Gefahren durch Kampfmittel sondiert, es werden Versorgungsleitungen umverlegt sowie Zu- und Abfahrten hergestellt, um den Baustellenverkehr nicht durch das Naherholungsgebiet zu führen. Anschließend beginnt der Brückenbau, der 2031 abgeschlossen werden soll.
Die Landesbehörde nutzt die Streckensperrung, um weitere Aufgaben zu erledigen, die den Verkehr deutlich eingeschränkt hätten. Beispielsweise wird der Bereich der stillgelegten Fahrbahn kurz vor der Schützenallee weiter vorbereitet, um die Baugrubenwand für den Tunnelbau einbauen zu können. Außerdem werden mit schweren Geräten Stahlträger in den Boden eingebracht, um das östliche Ende der Behelfsbrücke später an die Straße anschließen zu können.
Hintergrund zum Südschnellwegprojekt
Der Südschnellweg wird auf einem ca. 3,8 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen dem Landwehrkreisel und den Bahnbrücken vor dem Seelhorster Kreuz modernisiert. Die Verkehrssicherheit wird auf heutige Standards erhöht, die Fahrbahn wird auf etwa 25 Meter verbreitert, die überlasteten Brücken werden ersetzt. Im Stadtteil Döhren entsteht ein mehr als einen Kilometer langer Tunnel, durch den der Südschnellwegverkehr künftig fließen wird.
Das Projekt umfasst die Südschnellwegbrücke über die Hildesheimer Straße und sechs weitere Brücken, unter anderem über die Leine und die Leineflutmulde. Die Brückenbauwerke sind mittlerweile rund 70 Jahre alt und müssen aufgrund von Materialermüdung und Überlastung ersetzt werden.
Um die Leine- und Leineflutbrücke bis zu ihrem Ersatzneubau unter Verkehr halten zu können, wurden sie bereits mit aufwändigen Verstärkungen ertüchtigt. Darüber hinaus werden sie engmaschig kontrolliert.
Die Brücke über die Hildesheimer Straße ist seit 2012 für genehmigungspflichtige Schwertransporte gesperrt. Seit Mitte 2013 wird der Verkehr dort in beide Fahrtrichtungen einstreifig geführt. Die Struktur der Brücke ist seit Mitte 2017 verstärkt. Ende 2021 ist ein Abstandsgebote für LKW mit mehr als 7,5 Tonnen angeordnet worden. Fahrbahnmarkierungen, Schilder und eine CB-Funkeinsprechung in acht Sprachen sichern die Einhaltung des Abstandsgebotes. Die Brücke wird mittels Sensoren in Echtzeit beobachtet. Derzeit wird eine Behelfsbrücke gebaut. Sie soll den Verkehr ab dem Spätsommer/Herbst dieses Jahres aufnehmen, so dass die bestehende Brücke zurückgebaut und der Tunnel angelegt werden kann.