Region. Eine schwere Erkrankung oder ein Unfall – jeder von uns kann plötzlich auf die lebensrettende Maßnahme einer Organspende angewiesen sein. Nur wenige Erkrankungen schließen eine Organspende nach dem Tod aus - auch gibt es kein Höchstalter, bis zu dem eine Spende möglich ist. Viele Spenden kommen jedoch nicht zustande, weil der Wille nicht eindeutig mitgeteilt wird..
Zum Tag der Organspende am 3. Juni appelliert Gesundheitsminister Andreas Philippi: „Treffen Sie eine Entscheidung, ob Sie Organe spenden möchten, und füllen Sie einen Organspende-Ausweis aus. Das schafft Klarheit – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Angehörigen. Beschäftigen Sie sich mit diesem wichtigen Thema, auch wenn es dabei um den eigenen Tod und somit um keine leichte und eine höchstpersönliche Entscheidung geht.“
Umso bedeutsamer ist es, Menschen zum Thema Organspende gut zu informieren und sie immer wieder zu motivieren, sich diese wichtigen Gedanken zu machen. Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung startet aus diesem Grund eine Social-Media-Kampagne, die junge Erwachsene in Niedersachsen in den Fokus nimmt. Unter dem Motto: „Organspendeausweis Jetzt!“ werden Informationen in „kleinen Paketen“ gepostet. Mit den emotionalen Worten „warmherzig“, „gelungen“ oder „harmonierend, die mögliche Spende-Organe implizieren, soll visuell eine positive Aufmerksamkeit auf das ebenfalls emotionale Thema gelenkt werden.
„Aus meiner Sicht kann die sogenannte Widerspruchslösung die reinen Organspenderzahlen sicherlich verbessern. Im Hier und Jetzt ist aber die ernsthafte und aktive Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung von jeder und jedem Einzelnen notwendig. Daher: Auch wenn es vielleicht etwas Überwindung kostet: Dokumentieren Sie Ihre Entscheidung. Sie können dadurch anderen Menschen helfen und auch Ihre Familie entlasten. Wenn Sie zu Lebzeiten festlegen, ob Sie Organspenderin bzw. Organspender werden möchten, wissen Ihre Hinterbliebenen im Fall der Fälle genau, was zu tun ist. Eine große Erleichterung in schweren Stunden! Helfen Sie mit, Leben zu retten!“
Bundesweit warten 8.500 Menschen auf Spenderorgan
Etwa 8.500 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. 2022 gab es bundesweit 869 Organspenderinnen und Organspender. Für das Jahr 2022 verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) einen Rückgang der Zahl der Organspender um 6,9 Prozent. In Niedersachsen sank die Zahl der Organspender von 69 (2021) auf 64 (2022) in Niedersachsen. Im 1. Quartal 2023 stieg die Zahl der Organspenderinnen und Organspender dagegen im Vergleich zu dem 1. Quartal 2022 von 18 auf 26.
Über den „Tag der Organspende“
„Zeit, Zeichen zu setzen“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr der Tag der Organspende am Samstag, 3. Juni. Seit 1982 findet an jedem ersten Samstag im Juni bundesweit der Tag der Organspende statt, um die Menschen über dieses Thema zu informieren und aufzuklären.