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Taxifahrer vereitelt Geldübergabe an falsche Polizeibeamte

Hannover. Am Dienstag, 1. August, hat ein Taxifahrer eine Seniorin abgeholt und erkannt, dass die Frau auf Trickbetrüger reingefallen ist. Durch sein couragiertes Handeln vereitelte er die Geldübergabe und informierte die Polizei..

Nach bisherigen Erkenntnissen des Zentralen Kriminaldienstes Hannover rief gegen 12.25 Uhr ein vermeintlicher Polizist bei der 80-jährigen Seniorin an und gab vor, dass angeblich ihre Tochter einen Menschen bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt haben soll. Im weiteren Verlauf forderte der angebliche Polizist einen hohen Geldbetrag für die Kaution der angeblichen Tochter. Dieser Anruf versetzte die Frau in einen Schockzustand und glaubte der fremden Person am Telefon. Es wurde ein Ort für die Geldübergabe abgemacht. Die Trickbetrüger bestellten für die 80-Jährige ein Taxi, damit sie zur nächsten Bank fahren kann.

Während der Autofahrt kam dem Taxifahrer die Situation merkwürdig vor und fragte schlussendlich intensiver bei der Seniorin nach. Er fuhr die Frau zurück nach Hause, wo der Trickbetrüger erneut anrief. Der Taxifahrer führte das Gespräch am Telefon und fragte zunächst nach dem Namen der Tochter. Den Namen kannten die Täter, da die Seniorin den Namen mutmaßlich vorab einem der vorherigen Telefonate erwähnt hatte. Als er nach dem Geburtsdatum fragte legten die Täter auf. Im Anschluss informierte er den Notruf der Polizei. Durch sein besonnenes Verhalten konnte er die Seniorin vor den Trickbetrügern schützen.

Der Zentrale Kriminaldienst Hannover hat Ermittlungen wegen versuchten banden- und gewerbsmäßigen Betruges eingeleitet.

Betroffene von Trickbetrügern schildern, dass Sie nach einem Schockanruf wie fremdgesteuert sind und alles für ihre Familienangehörige in einer Notsituation tun würden. Derzeit häufen sich die Trickbetrüger in Form von falschen Polizisten. Meist beginnt das Telefonat von einem vermeintlichen Familienangehörigen, zumeist von erwachsenen Kindern, folgendermaßen: "Hallo Mama, (oder Hallo Papa) ich habe jemanden totgefahren. Wenn ich nicht eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro bezahle, dann muss ich in Untersuchungshaft."

Dabei schreit und weint die Person in das Telefon, sodass das Opfer in eine Schockstarre verfällt und tatsächlich glaubt, dass das Familienmitglied in Not geraten ist. Die Betrüger sind in ihren betrügerischen Sachverhalten sehr kreativ. Sollten Sie von vermeintlichen Polizeibeamten oder Familienangehörigen in Notsituationen angerufen werden, gelten folgende Hinweise der Polizei und der Justiz:

- Seien Sie misstrauisch am Telefon gegenüber fremden Personen

- Lassen Sie sich keine Informationen über Familienmitglieder (Name, Geburtsdatum etc.) und/ oder Vermögenswerte entlocken - Legen Sie umgehend auf! (Ganz wichtig: Den Hörer richtig auflegen! Die Täter simulieren ein Freizeichen, deshalb richtig den Hörer auflegen!)

- Wählen Sie umgehend die 110 oder gehen Sie zur nächsten Polizeidienststelle

- Falls zivile "Polizisten" vor Ihrer Haustür stehen: Wählen Sie die 110! Lassen Sie sich von der Leitstelle bestätigen, dass es tatsächlich Polizeibeamte sind, die Leitstelle weiß, wo die Einsatzkräfte unterwegs sind

- Die Polizei und Justiz verlangen niemals eine Bargeld-, Goldbarren- oder Schmuckübergabe!

- Ziehen Sie einen Nachbarn oder Nachbarin mit hinzu

Die Polizeidirektion, Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Hannover bitten darum, dass Großeltern und Eltern vor diesen Trickbetrügereien gewarnt und sensibilisiert werden.

Weitere verhaltenshinweise bei Trickanrufen und anderen Betrugsmaschen finden Sie unter folgendem Link:

www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/