Gleidingen. Am Freitag blickte Ortsbrandmeister Steffen Dreblow auf die letzten beiden Jahre zurück, denn wegen der Corona-Pandemie waren die letzten Versammlungen der Ortsfeuerwehr Gleidingen ausgefallen. Vor seinem Rückblick überreichte Stadtrat Axel Grüning dem 35-Jährigen erst einmal seine Ernennungsurkunde. "Dieser feierliche Verwaltungsakt ist nun notwendig, nachdem alle Gremien der Stadt dem Vorschlag zugestimmt haben", sagte Grüning. Bis Mai 2028 wird der Gleidinger nun als Ortsbrandmeister die Geschicke der Ortsfeuerwehr leiten. .
2020 waren die Retter der Einsatzabteilung bei 29 Einsätzen gefordert und 2021 rückten die Frauen und Männer sogar zu 48 Alarmen aus. "Ob zu Bränden, technischen Hilfeleistungen oder sogar bei ABC-Einsätzen, immer wieder waren wir zur Stelle, um Hilfe zu leisten", berichtete Dreblow. Besonders gefreut hat die Gleidinger die Neubeschaffung des Hilfeleistungslöschfahrzeug (Typ HLF 20) sowie des Mannschaftstransportwagen (MTW). Sogar an Lehrgängen konnte, wenn auch eingeschränkt in Folge der Pandemie, teilgenommen werden. Ob in Funktechnik oder Absturzsicherung, ein gutes Dutzend Mitglieder bildete sich weiter. Acht junge Nachwuchsfeuerwehrkräfte bestanden die Truppmann-1 Prüfung und verstärken nun die Einsatzabteilung.
Trotz mehrerer Lockdowns verloren auch die Kinder (Florian Kids) und Jugendlichen den Kontakt untereinander nicht. Von vielen Aktivitäten berichteten der stellvertretende Jugendwart Fabian Schröter und die Leiterin der Florian Kids Miriam Dreblow. Insgesamt engagierten sich Ende 2021 15 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und zwölf Mädchen sowie 19 Jungen bei den Florian-Kids.
Neben acht Verpflichtungen (Neuaufnahmen in die Einsatzabteilung) wurden Dominik Biernath zum Oberfeuerwehrmann und Stefan Eigner zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Dreblow selbst erhielt aus den Händen von Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald die Urkunde und damit die Beförderung zum Hauptlöschmeister. 155 Jahre geballte Erfahrung in der Einsatzabteilung traten danach nach vorne. Wolfgang Schmidt (50 Jahre), Karsten Fahrenkohl (40), Tino Kollmannsperger (40) und Sandra Helms (25) erhielten das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen sowie eine Urkunde des Regionspräsidenten mit den besten Glückwünschen.
Der scheidende Ortsbrandmeister Thorsten Weinrich brauchte schon "Stehvermögen", als die stellvertretende Bürgermeisterin Mona Hosseini ihn nach vorne bat. Die Stadt Laatzen verlieh dem 1971 in die Jugendfeuerwehr seines damaligen Heimatortes eingetretenen Weinrich die goldene Ehrennadel der Stadt Laatzen. Damit würdigte die Kommune die stetige ehrenamtliche Tätigkeit Weinrichs, der zuletzt von 2015-2021 als Ortsbrandmeister in Gleidingen tätig war. Von Stadtbrandmeister Osterwald kam eine weitere Ehrung hinzu. Der Deutsche Feuerwehrverband verlieh in Würdigung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens dem ehemaligen Ortsbrandmeister das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Die zweithöchste Auszeichnung des deutschen Feuerwehrverbandes. „Es hat echt Spaß gemacht mit Dir zusammen zu arbeiten, wenn wir auch nicht immer einer Meinung waren", skizzierte Osterwald in seiner Laudatio. Auch innovative Ideen kamen stetig von Weinrich, ob beim Bau des Feuerwehrhauses oder in Sitzungen. Geht nicht, gab es nicht, auch wenn er dabei manche Handwerker zum Staunen und Zweifeln brachte. Mit einem Dank der Stadt Laatzen begannen die Grußworte der stellvertretenden Bürgermeisterin Mona Hosseini.
„Wir haben vier grandiose Ortsfeuerwehren mit einer gelebten Kameradschaft", fasste sie zusammen. Dass die ehrenamtlichen Männer und Frauen dabei zu jeder Tageszeit an 365 Tagen im Jahr verfügbar sind, stellte sie ebenfalls lobend fest. Stadtbrandmeister Osterwald machte auf den Lehrgangsstau auf Landes- und Regionsebene aufmerksam und nannte aber sofort den internen Lehrgang technische Hilfeleistung, an dem viele junge Leute Anfang des Jahres auf Stadtebene teilgenommen haben. „Außerdem gab es vor einer Woche eine Heißausbildung am Feuerwehrhaus in Laatzen mit 45 Teilnehmenden aus Laatzen", berichtete Osterwald stolz über das Engagement auf Stadtebene. Mit einem Dank für die überörtliche Hilfe der Gleidinger während des Sturms im Frühjahr bedankte er sich bei der ältesten Feuerwehr in Niedersachsen, gegründet 1856. Mit einem Imbiss endete die Versammlung gegen 20.30 Uhr.