Region. Tagsüber noch milde Temperaturen, morgens und abends eindeutig schon Herbst. Für die Verkehrsteilnehmer heißt das: Fuß vom Gas und besonders aufmerksam sein. Denn die tief stehende Sonne, Dunkelheit, Nebel, Wildwechsel, Schmutz und Laub auf den Straßen sorgen in dieser Jahreszeit für neue Gefahren auf den Straßen, so der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt..
Vorsicht bei Nebel – nicht auf die Lichtautomatik verlassen
Sorgt Nebel für eingeschränkte Sicht, unbedingt die Geschwindigkeit reduzieren, Abstand halten und Licht an. Manchmal schaltet die Lichtautomatik bei dichtem Nebel das Abblendlicht nicht dazu, und beim Tagfahrlicht bleiben die Rückleuchten aus. Das führt zu schlechter Sichtbarkeit. Daher empfiehlt es sich, das Licht manuell auf das Fahrlicht umzustellen.
Nebelschlussleuchten dürfen nur bei Sichtweiten von weniger als 50 Metern genutzt werden, da sonst nachfolgende Verkehrsteilnehmer geblendet werden könnten. Als Orientierung kann man den Abstand der Leitpfosten nutzen, denn dieser beträgt in der Regel 50 Meter.
Neben Nebel und Dunkelheit sorgen auch die tief stehende Sonne und nasse Fahrbahnen im Herbst oft für schlechte Sicht. Saubere Scheiben von innen und außen garantieren den richtigen Durchblick.
Leuchtende Kleidung verringert das Unfallrisiko
Allein durch die früher einsetzende Dunkelheit erhöht sich das Unfallrisiko – bei Autofahrern um 50 Prozent, bei Fußgängern sogar um 150 Prozent. Kein Wunder, beträgt die Sehschärfe bei schlechten Lichtverhältnissen doch nur noch etwa 20 bis 30 Prozent. Umso wichtiger ist das Gesehenwerden. Die meisten Menschen tragen eher dunkle Kleidung im Winter. Das muss kein Problem sein – vorausgesetzt man schützt sich mit Hilfe von Reflektoren. Ohne Schutz werden Fußgänger erst aus 25 Metern von Autofahrern erkannt. Ein Zusammenstoß wäre vorprogrammiert. Während hellere Kleidung die Sichtbarkeit auf rund 40 Meter erhöht, helfen reflektierende Materialien noch mal deutlich besser. Bereits 130 Meter vorher werden Fußgänger dadurch erkannt. Eine Kleinigkeit, die Leben retten kann.
Gefahr von Wildunfällen steigt
Bricht der Morgen an, beginnt in der Natur die Nahrungssuche. Hirsche, Rehe, Wildschweine – sie alle sind besonders in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv und verirren sich immer wieder auch auf viel befahrene Straßen. Die Gefahr von Wildunfällen steigt. Am häufigsten – zu rund 90 Prozent – kommt es zu Kollisionen mit Rehwild. Eine erhöhte Wachsamkeit ist also nötig, besonders dort, wo die Wildwechselschilder stehen. Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können. Sollte es dafür zu spät sein, auf keinen Fall ausweichen, dadurch bringt man sich selbst und andere in große Gefahr.
Achtung – Bauernglatteis
Dass Landwirte einen kleinen Teil ihrer Ladung verlieren, ist kein Herbst-Phänomen. Doch in dieser Zeit werden verlorene Erdklumpen besonders gefährlich. Auf nasser Fahrbahn sorgen sie für weniger Grip. Auch dicke Laubschichten erschweren die Kontrolle über das Fahrzeug. Daher gilt: Geschwindigkeit drosseln und riskante Überholmanöver vermeiden.
Rechtzeitig an die Winterreifen denken
Lieber zu früh als zu spät die Winterreifen aufziehen – bevor es bei den Werkstätten wieder voll wird. Sobald die Witterungsverhältnisse schlechter werden und erste Nachtfröste anstehen, ist es Zeit für den Reifenwechsel. Bereits bei Temperaturen unter sechs Grad bieten Winter- bzw. Ganzjahresreifen deutlich mehr Sicherheit als Sommerreifen. Der Bremsweg verkürzt sich dank der Winterpneus teilweise um die Hälfte. Davon abgesehen besteht ohnehin eine gesetzliche Pflicht zur Winterbereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen – schon bei Reifglätte. Hält man sich nicht daran, drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg, im Falle eines Unfalls sogar der Verlust des Versicherungsschutzes.