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Trockenheit: Stadt Garbsen startet digitales Pilotprojekt

Bürgermeister Claudio Provenzano (l.) und Simon Bauermeister, Abteilungsleiter Stadtgrün und Friedhöfe, sprechen über die genauen Standorte der Bodensensoren. Foto: Stadt Garbsen.

Garbsen. Hitze und extreme Trockenheit sorgen in den Sommermonaten zunehmend für Probleme. Insbesondere die Natur leidet unter den Folgen des Klimawandels – die Grünpflege wird immer anspruchsvoller. In Garbsen soll nun digitale Technik unter anderem dazu beitragen, dass Bäume ausreichend gewässert werden. Zu diesem Zweck hat die Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken Garbsen und zwei externen Unternehmen ein in dieser Form in Deutschland einmaliges Pilotprojekt gestartet. .

„Wir wollen uns beim Thema Klimawandel und im Bereich des Klimafolgeanpassungsmanagements zukunftsfähig aufstellen“, sagte Bürgermeister Claudio Provenzano bei der Vorstellung des Kooperationsprojektes mit dem Titel „CO2-Speicherfähigkeit Garbsen“. Im Stadtgebiet erfassen Sensoren im Boden künftig die Feuchtigkeit und weitere relevante Daten. „In Kombination mit Wetterdaten und Satellitenbildern liefern Algorithmen Informationen zum Feuchtigkeitsbedarf und zur CO2-Speicherfähigkeit unserer vorhandenen Grünstruktur im Stadtgebiet“, sagte Simon Bauermeister von der Abteilung Stadtgrün und Friedhöfe und fügte hinzu: „Wir erhoffen uns, damit eine verlässliche Einschätzung über den Gesundheitszustand unserer Bäume zu erhalten.“ Ein widerstandsfähiger Baumbestand werde immer wichtiger, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Die Technik soll künftig helfen, dass zum Beispiel neu gepflanzte Bäume nicht vertrocknen und zielgerichtet mit der richtigen Wassermenge versorgt werden können. „Das sorgt unter anderem auch für einen schonenden Umgang mit der Ressource Wasser“, so Bauermeister.

Dank der übermittelten Daten ist auch ein Frühwarnsystem für die Feuerwehr mit Blick auf die akuter werdende Waldbrandgefahr denkbar. „Zudem wollen wir aus den Erkenntnissen Ableitungen erarbeitet, wie in Zukunft der Eingriff von Baugebieten im Rahmen des Klimafolgenanpassungsmanagements klimaneutral ausgeglichen werden kann“, sagte Provenzano.

„Smart-City-Anwendungen auch außerhalb von Gebäuden rücken bei uns immer stärker in den Fokus“, betonte Bürgermeister Provenzano und fügte hinzu: „Wir werden künftig vieles ausprobieren, um positive Änderungen für unsere Bürgerinnen und Bürger herbeizuführen – seien es Mülleimer, die selbstständig melden, wenn sie voll sind oder Sensoren, die Straßen auf ihren Zustand überprüfen.“

Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Daniel Wolter ist überzeugt, dass die Digitalisierung zur Attraktivität einer Stadt beiträgt. „Das Thema steckt insgesamt voller Innovationen“, sagte Wolter. Er sei sich sicher, dass das konkrete Pilotprojekt große Strahlkraft entwickeln werde.