Barsinghausen. Für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland gastiert die türkische Nationalmannschaft im „Sporthotel Fuchsbachtal“ in Barsinghausen. Am Mittwoch hat ein öffentliches Training der Mannschaft im August-Wenzel-Stadion stattgefunden – Zeit für Autogramme hatten die Spieler auch mitgebracht..
Am Dienstagabend erreichte die türkische Nationalmannschaft samt Team das abgeschottete Sporthotel in Barsinghausen. Dort wurde die Delegation von 40 Spielern des DFB-Stützpunktes Barsinghausen (Jahrgänge 2009 bis 2012) sowie Mitarbeitern des NFV und des Sporthotels empfangen. Für den Mittwoch war aber ein öffentliches Training angesetzt, für das 2.500 Eintrittskarten an örtliche Schulen und den türkischen Verband ausgegeben wurden. Entsprechend voll war das Stadion. Sämtliche Nebenstraßen mussten aufgrund der wenigen Parkplätze am Stadion als Parkgelegenheit herhalten. Im Stadion sangen die Fans und schwenkten türkische Flaggen, um die eintreffende Nationalmannschaft zu begrüßen.
Die Spieler unter Trainer Vincenzo Montella absolvierten dann ein einstündiges Training, bei dem es anfangs noch kurz regnete, Barsinghausen sich dann aber noch von der sonnigen Seite zeigte. Die Stimmung im Stadion war fröhlich und friedlich, wurde aber ausgelassen, als einige Spieler nach dem Training noch an die Tribüne kamen, um Autogramme und Fotos mit den begeisterten türkischen Fans zu machen.
Dann ging es für die Spieler zurück in den Mannschaftsbus. Die Polizei sicherte Stadion und Konvoi ab. Dies wird ein Bild sein, welches in Barsinghausen nun des Öfteren zu sehen sein wird. „Die Teilnahme der türkischen Nationalmannschaft bringt verschiedene Transfers des Teams mit sich“, erklärt ein Sprecher der Polizei Hannover, „Dies bezieht sich insbesondere auf die Hin- und Rückreise zu bzw. von Spielorten, an denen die Mannschaft ihre EM-Spiele bestreitet.“ Die Transfers werden polizeilich begleitet. Damit einher geht ein kontinuierlicher Austausch zwischen Polizei und Delegationsleitung. „Sollten Sperrungen notwendig werden, so wird die Bevölkerung davon nur kurzzeitig betroffen sein. Ziel der polizeilichen Maßnahmen wird es schließlich sein, Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, so der Polizeisprecher, „Wir bitten um Verständnis, dass wir aus einsatztaktischen Gründen zu sicherheitsrelevanten Aspekten des Aufenthalts und Transports der Nationalmannschaft keine detaillierten Angaben machen.“
Bewegende Momente mit Hakan Bicici
Ob Arda Güler, der Jungstar von Real Madrid, Kapitän Hakan Calhanoglu oder Trainer Vincenzo Montella: Sie alle erwiesen kurz vor Beginn des öffentlichen Trainings der türkischen Nationalmannschaft, das heute Vormittag im Barsinghäuser August-Wenzel-Stadion stattfand, Hakan Bicici die Ehre. Der ehemalige Profi (u.a. Hannover 96 und Eintracht Braunschweig) verunglückte im November 2012 bei einem Verkehrsunfall und liegt seither im Wachkoma. Zusammen mit seiner Mutter Fatma und seiner Tante Hülya Häseler war Bicici ins Stadion gekommen und erlebte im Rollstuhl sitzend vom Spielfeldrand das Geschehen. Dort besuchten ihn die Spieler und der Trainer zu einem kurzen Hallo und einem Moment der Berührung. Die Idee, Bicici zum öffentlichen Training einzuladen, war am Vorabend unmittelbar nach Ankunft der türkischen Delegation im Sporthotel Fuchsbachtal entstanden. Im Gespräch mit NFV-Direktor Jan Baßler und Hotel-Geschäftsführer Bernd Dierßen erfuhr Hamit Altintop, inzwischen Vorstandsmitglied des türkischen Verbandes TFF, vom Schicksal Bicicis und regte die Einladung an. Auf Vermittlung des ehemaligen NFV-Direktors Bastian Hellberg, der seit Jahren engen Kontakt zu seinem ehemaligen Mitspieler von Hannover 96 und dessen Familie hält, kam schließlich der Besuch des 53-Jährigen trotz der Kurzfristigkeit zustande.
Das „Sporthotel Fuchsbachtal“ eignet sich für die türkische Nationalmannschaft als idealer Standdort. Die drei Spiele in der Gruppenphase absolviert das Team in Dortmund und Hamburg.
Spiele der Türkei in Gruppe F
gegen Georgien (Dortmund, 18. Juni, 18)
gegen Portugal (Dortmund, 22. Juni, 18)
gegen Tschechien (Hamburg, 26. Juni, 21)