Region. Zu Beginn der Motorradsaison hat Umweltminister Christian Meyer ein Projekt zum Motorradlärm der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Bevern im Landkreis Holzminden besucht. Das Projekt „Gegen Motorradlärm und zur Entwicklung kommunaler Lärmminderungs-Konzepte" wird vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz mit 100.000 Euro gefördert..
Verkehrslärm beeinträchtigt das Leben vieler Menschen: Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung fühlt sich vom Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, so eine Studie des Umweltbundesamts. Rechtliche oder regulatorische Möglichkeiten zur Eindämmung von Motorradlärm sind aktuell nur in engen Grenzen und unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich. „Ich appelliere an den Bund und die EU, sich für bessere Lärmschutzstandards bei Neufahrzeugen einzusetzen und diese den Herstellern verbindlich vorzuschreiben. Technisch ist eine erhebliche Lärmminderung beim Motorradfahren möglich."
Das Projekt der DUH setzt auf die Zusammenarbeit und Vernetzung aller Beteiligten. Als Modellregion wurde der Landkreis Holzminden ausgewählt. In der beliebten Urlaubsregion an der Weser gibt es bereits viele Initiativen gegen Motorradlärm. Auch die örtliche Polizei und die Kommunalpolitik sind beteiligt, um Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung insbesondere in den Dörfern zu erproben. Die Polizei hat viel Erfahrung, um gegen das rechtswidrige, lärmfördernde Manipulieren von Motorrädern vorzugehen, auch mit speziellen Lärmmessungen. Minister Meyer: „Wir wollen für einen rücksichtsvollen Umgang werben, um die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. Gleichwohl sollten wir über eine Begrenzung der Lärm-Pegel für Neufahrzeuge und über Maßnahmen gegen die nachträgliche Manipulation von Motorrädern nachdenken. Hier sind auch den Herstellern klare Vorgaben zur Lärmreduzierung zu machen, die nicht einfach umgangen werden können."
Das Projekt „Gegen Motorradlärm" der DUH besteht aus der Initiierung eines Pilotprojekts in Niedersachsen, der Vernetzung aller Akteure sowie aus dem Aufbau einer zentralen Informationsseite. Unter www.motorradlaerm.de werden Informationen, Forschungsergebnisse und Lösungsansätze für Behörden, Anwohner sowie für Motorradfahrer zur Verfügung gestellt.