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„Unser Wald bekommt Erste Hilfe“ - Auftakt am Internationalen Tag des Waldes in Springe

Springe/Region. „Wir brauchen den Wald und der Wald braucht uns. Viele Akteure kümmern sich Tag für Tag darum, dass der Wald fit für die Zukunft ist. Diese große Aufgabe machen wir mit unserer neuen Waldkampagne sichtbar“, erklärte Forstministerin Barbara Otte-Kinast.

Der Start der landesweiten Kampagne fand am Montag, 21. März, am Internationalen Tag des Waldes im Jagdschloss Springe statt. Unter dem Titel „Forst Aid – Erste Hilfe für den Wald“ wird auf Plakatwänden die Botschaft gesetzt, was Niedersachsen für seine Wälder tut. Interessenten können sich über die Internetseite www.forst-aid.de informieren. Dort werden ab April auch Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema angeboten. Die Waldkampagne läuft bis Ende des Jahres..

Ministerin Otte-Kinast: „Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben unsere grüne Lunge in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Herausforderungen sind enorm. Wir wollen die Leistungen, die für den Erhalt erbracht werden, würdigen.“ Sie erläuterte, in welche Bereiche das Landwirtschaftsministerium seit Jahren für einen zukunftsfähigen Wald investiert. So erhalten die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) bis 2025 75 Millionen Euro, um die klimaangepasste Wiederbewaldung nach dem Programm LÖWE+ voranzutreiben.

Über die Gemeinschaftsaufgabe Agrar- und Küstenschutz (GAK) wurden in den vergangenen Jahren bereits 60 Millionen Euro Fördermittel für die Wiederaufforstung zur Verfügung gestellt. Und die Förderung läuft weiter. Hinzu kommen zwei Millionen für die Klimafolgenforschung bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), 2,2 Millionen Euro für die Forstsaatgutberatungsstelle Oerrel und Investitionen in die Vorbeugung vor Waldbränden.

In Niedersachsen sind rund 60.000 Hektar Wald geschädigt – das entspricht etwa 85.000 Fußballfeldern. Das löse eine enorme Betroffenheit aus, so die Ministerin. „Der Wald wird aber keinesfalls sich selbst überlassen. Er bekommt Erste Hilfe, damit das Multitalent wieder aufblühen kann. Wir brauchen ihn als Lebensraum, Erholungsort, Holzlieferant, Arbeitsplatz und Klimaschützer.“

Die Kampagne „Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald“ wird vom ML mit den Kooperationspartnern Niedersächsische Landesforsten (NLF) und Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) getragen. Einbezogen werden sämtliche Akteure, die sich für den Wald engagieren, ob auf kommunaler und kirchlicher Ebene oder im Privatwald. „Es ist eine Gemeinschaftsaktion für den Wald. Wir freuen uns, wenn die Botschaft in ganz Niedersachsen vernommen wird“, dankte die Ministerin den Teilnehmenden.

Klaus Merker, Präsident der NLF, betonte: „Unsere Mitarbeiter arbeiten seit 2018 am Anschlag, um die vom Borkenkäfer verursachten Schäden zu begrenzen, Sturmschäden aufzuarbeiten – aber vor allem auch, die entstandenen Freiflächen möglichst umgehend wiederzubewalden. Wir sind in Sorge um den Patienten – aber auch voller Zuversicht für dessen Heilung.“

Thomas Böckmann, Chef der NW-FVA, hatte eine junge Rotbuche zum Auftakt mitgebracht, die anschließend von der Ministerin in die Erde gesetzt wurde. Der „Baum des Jahres 2022“ soll an die Herausforderungen des Klimawandels erinnern.

Dazu Thomas Böckmann: „Niedersachsens Fläche wäre von Natur aus zu 80 bis 85 Prozent mit Buchen bestockt, die Buche ist also hier heimisch und an das bisherige Klima angepasst. Wer offenen Auges durch die Landschaft fährt, sieht aber, dass fast alle Baumarten mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen haben. In den Trockenperioden der letzten vier Jahre sind vielerorts auch Buchen abgestorben, unabhängig davon ob der Wald bewirtschaftet wurde oder nicht. Die jährlichen Waldzustandsberichte für Niedersachsen weisen in der zeitlichen Entwicklung auf die zunehmenden Schad- und Absterbeprozesse bei den Baumarten hin. Exemplarisch steht die Buche also als Symbol dafür, dass dem Wald in Niedersachsen geholfen werden muss – ‚Forst Aid – Erste Hilfe für den Wald`.“