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Unternehmen müssen sich besser vor Cyberangriffen schützen

Region. Bereits zum 20. Mal findet in diesem Jahr die Wirtschaftsschutztagung des Niedersächsischen Verfassungsschutzes statt. Insgesamt haben sich mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Die Tagung befasst sich in diesem Jahr insbesondere mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die niedersächsische Wirtschaft sowie den Gefahren, die durch Cyberangriffe und Wirtschaftsspionage von ausländischen Akteuren ausgehen. .

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Die Gefahrenlage im Cyberraum befand sich bereits in den vergangenen Jahren auf einem anhaltend hohen Niveau und ist seit der Ukraine-Krise nochmals stark angestiegen. Putins völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine hat nicht nur den Frieden auf dem europäischen Kontinent beendet: Dieser Krieg hat auch unmittelbaren Einfluss auf Politik und Wirtschaft. Wir müssen uns bestmöglich gegen Cyberangriffe, Wirtschaftsspionage und Desinformationskampagnen wappnen. Es geht darum, unsere kritischen Infrastrukturen sowie unsere Industrie und Wirtschaft vor diesen Gefahren und ihren enormen Auswirkungen zu schützen.“

Die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Dr. Martina Oelkers, betont: „Wir sind das Frühwarnsystem für extremistische Bestrebungen und eben auch Spionageaktivitäten. Diese erleben aktuell leider ihre Renaissance. Doch wir können nicht nur zusehen, wir haben viele wertvolle Möglichkeiten. Unter anderem können wir der Wirtschaft und der Gesellschaft durch Veranstaltungen wie der Wirtschaftsschutztagung zu mehr Resilienz verhelfen.“

Die Herausforderungen für Unternehmen in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren vielfältiger und größer geworden. Hinzu kommen die starken wirtschaftlichen Verflechtungen der niedersächsischen Wirtschaft mit China sowie die chinesischen Einflussmöglichkeiten auf die hiesigen Unternehmen. Zudem kann in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auch die Spionageabsicht ein erstarktes Motiv für Cyberangriffe sein. Besonders, wenn die kriegstreibende Nation wirtschaftlichen und politischen Sanktionen unterliegt. Als Ziel für Spionageaktivitäten kommt nahezu jedes Unternehmen in Frage, denn in Kriegs- und Krisenzeiten kann jede Information für das Gegenüber wertvoll und wichtig sein.

Im Zusammenhang mit diesen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sind auch langjährige Aufgaben und bekannte Themen wie IT-Sicherheit, Digitale Souveränität, Cyberkriminalität und die allgemeine Bedrohung im Cyberraum allgegenwärtig. Die Berichte über Cyberangriffe, auch auf niedersächsische Unternehmen, häufen sich und können im Zuge der Ukraine-Krise noch weiter zunehmen.

Fachvorträge wie „Der hohe Preis des Zauderns: Handel unter russischer Aggression“, „China: Partner, Konkurrent oder systemischer Rivale?“, „Chinesisches Militär made in Germany“, „Cyber Sicherheit von morgen mithilfe von künstlicher Intelligenz“ und „Mit menschlicher und künstlicher Intelligenz gegen Desinformation“ greifen die aktuellen Themen auf, geben Denkanstöße und bieten den Teilnehmenden Gelegenheit zur Diskussion.