Hemmingen.
Seit ihrer Gründung im Dezember erreichen die BI immer mehr Beschwerden und Hinweise von Anwohnern der B3neu. Die Unzufriedenheit über die mangelnden Lärmschutzmaßnahmen reicht von Harkenbleck bis Wettbergen. Dabei ergibt sich ein erschreckendes Gesamtbild.
Überall dort, wo auf Lärmschutzmaßnahmen verzichtet wurde, breitet sich der Schall über die Felder ungehindert bis tief in die Wohngebiete aus. So ist zum Beispiel der Verkehrslärm der Trasse, um Arnum Süd-West noch bis weit in das Neubaugebiet Bockstraße und sogar bis zur Friedenskirche zu hören.
Selbst der Trogverlauf der B3neu im Westen Arnums schützt bei entsprechenden Winden nicht vor Lärmemissionen. Auch die einst idyllisch gelegene Bungalowsiedlung mit Blick in das Tal der Büffel wird verlärmt.
Nach wie vor ungeklärt ist aus Sicht der BI Arnum. Lebenswert für Alle das „Klack“ - Geräusch der Dehnungsfuge. Es wird nicht angezweifelt, dass die vorhandene Fuge fachgerecht eingebaut wurde. Kritikpunkt ist vielmehr, dass es sich hierbei um eine normale, nicht lärmmindernde Fuge handelt. Nach wie vor steht die unbeantwortete Frage im Raum, warum lärmmindernde Dehnungsfugen an anderen Brücken der B3neu eingebaut wurden, welche auch nicht in einem dicht besiedelten urbanen Gebiet liegen und mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit von 50 km/h pro Stunde überfahren werden dürfen.
"Es grenzt schon an Zynismus, wenn ein Vertreter der Landesstraßenbaubehörde einerseits davon spricht, dass die Schlaggeräusche im Winter etwas lauter sind als im Sommer"; so die BI, "Andererseits aber gleichzeitig zugibt, dass sich dieser Geräuschunterschied nicht im für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Bereich abspielt. Besonders bemerkenswert ist ein Kommentar eines Ortsumgehungsbefürworters, der es für unverständlich hält, dass keine effektiven Lärmschutzmaßnahmen ergriffen wurden. Denn einer der Gründe sei damals gewesen, dass im Gegensatz zur Ortsdurchfahrt auf einer Umgehungsstrecke Lärmschutzmaßnahmen zum Schutz der Anwohner realisiert werden könnten."
Die Anzahl der Zuschriften und die Eindringlichkeit, mit der die Lärmbelastungen zum Teil geschildert werden, zeigen, wie groß die Unzufriedenheit und die Enttäuschung der Anwohner ist. Dies betrifft nicht nur die direkten Anwohner der Trasse. Der Abstand zur Straße und den Lärmschutzlücken spielt keine Rolle. Die Politik ist aufgefordert zu handeln, wenn Hemmingen weiterhin die liebens- und lebenswerte Kleinstadt im Grünen bleiben soll, wie es auf der Homepage der Stadt zu lesen ist. Die BI bedauert die Verschiebung des Ausschusses für Soziales, Kultur, Sport und Verkehr und der Ratssitzung auf März. Sie hat kein Verständnis dafür, dass es noch Ratsmitglieder gibt, die einem Onlinestreaming skeptisch gegenüberstehen und einer solchen Form der Berichterstattung nicht zustimmen würden.
Die BI hatte gehofft, dass ihr Anliegen einer der Punkte sein würde, die in der Sitzung des Ausschusses am 20. Januar thematisiert und in der Ratssitzung vom 18. Februar vertieft würden. Sie stellt sich die Frage, ob die Auseinandersetzung mit ihrem Anliegen auch in den März verschoben wurde oder es schon Bestrebungen der Fraktionen gibt, einen Antrag an die Region Hannover und die niedersächsische Landesstraßenbaubehörde zu stellen, um als erste Lärmminderungsmaßnahme eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf Tempo 70km/h für die B3neu zu fordern. Die Initiative plant eine coronakonforme Aktion, mit der sie den Betroffenen ein Gesicht geben und auf die verlärmten Gebiete hinweisen möchte.
Wer Interesse hat, sich zu beteiligen, kann sich per Email arnum.lfa@mailbox.org bei der BI Arnum. Lebenswert für Alle melden.