Region. Bis 2035 will die Region Hannover klimaneutral sein – so der Beschluss der Regionsversammlung. Die Regionsverwaltung selbst möchte in ihrem unmittelbaren Wirkungskreis möglichst bis 2030, spätestens aber bis 2035, eine treibhausgasneutrale Verwaltung erreichen. Dafür sind alle Treibhausgasemissionen, die durch das Verwaltungshandeln verursacht werden, sukzessive zu reduzieren. Um den Fortschritt messen und die Wirksamkeit der formulierten Klimaschutzmaßnahmen für den verwaltungsinternen Bereich prüfen zu können, hat die Region Hannover jetzt erstmals eine verwaltungsinterne Treibhausgasbilanz vorgelegt, basierend auf den Werten von 2020. .
Die Analyse bezieht sich auf die Kernverwaltung mit ihren mehr als 100 Liegenschaften, knapp die Hälfte davon angemietet. Aber auch vor- und nachgelagerte Emissionsquellen wie Dienstreisen, Beschaffung von Waren, beauftragte Transporte und Arbeitswege der Beschäftigten nahm das Expertenteam unter die Lupe. Unter der Überschrift „Beschaffung von Waren“ werden die Emissionen berechnet, die bei der Rohstoffgewinnung, der Herstellung und dem Transport – die sogenannte Vorkette – entstehen. In dieser Kategorie wurden die Emissionsquellen Papier, Möbel eines Arbeitsplatzes, Verpflegung im Casino und in den Schulen in Trägerschaft der Region Hannover sowie die IT-Geräte als wesentlich und bilanzierbar eingeschätzt und berücksichtigt.
Das Ergebnis der ersten verwaltungsinternen Treibhausgasbilanz: Im Jahr 2020 produzierte die Region Hannover gut 14.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Zwei Drittel der Gesamtemissionen, die die Regionsverwaltung verursacht, entstehen im Gebäudebestand, insbesondere durch Heizung und Stromverbrauch. Den höchsten Ausstoß verzeichnet die Regionsverwaltung dabei bei den Berufsbildenden Schulen. Die größte Chance zur Einsparung von Energie und damit auch von Emissionen liegt in der Fortsetzung der Sanierung regionseigener Gebäude – so die Empfehlung der Gutachter. Aber auch die Umstellung auf Ökostrom stellt einen wichtigen Baustein dar. Knapp 6000 Tonnen CO2-Äquivalente könnten so eingespart werden. Bei Arbeitswegen und Dienstreisen lassen sich ebenfalls Emission reduzieren. Immerhin verursachte der Bereich Mobilität 3.600 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Dabei spielten Arbeitswege und beauftragte Transporte die wichtigste Rolle.
Neben der Startbilanz hat die Verwaltung ein umfassendes Bilanzierungskonzept entwickelt. Darin wurden die Methodik zur Treibhausgas-Berichterstattung nach einem internationalen Standard – dem Greenhouse Gas Protocol – beschrieben und die konkrete Vorgehensweise bei der Verwaltung der Region Hannover festgelegt. Alle zwei Jahre soll nun die verwaltungsinterne Bilanz erstellt werden. Die nächste Bilanz auf Datenbasis 2022 ist für Ende 2023 geplant. Das Konzept wird fortlaufend aktualisiert und angepasst.
„Diese Startbilanz stellt eine wichtige Grundlage dar, um künftig Erfolge in der Reduktion der Treibhausgase messen zu können“, sagt Umweltdezernentin Christine Karasch. „Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Wärme- und Stromversorgung der Liegenschaften eine hohe Klimarelevanz haben.“