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Verwaltungslösung oder externe GmbH - Was wird aus dem Stadtmarketing?

Barsinghäuser Innenstadt. Was wird aus dem Stadtmarketing?

Barsinghausen. Der ehrenamtliche Stadtmarketingverein "Unser Barsinghausen" hat sich zehn Jahre nach der Gründung dazu entschieden, ab 2025 nicht mehr die Aufgabe des Stadtmarketings in vollem Umfang übernehmen zu wollen. Im Zuge der Neuorganisation von "Unser Barsinghausen" wird der derzeitige Vorstand 2025 nicht mehr antreten und sucht aktuell neue Vorstandsmitglieder. Um die Innenstadt auch weiterhin zu beleben, den Tourismus zu fördern und die Wertschöpfung vor Ort zu stärken, soll es weiterhin ein Stadtmarketing geben. Aber in Welcher Form?.

"Unser Barsinghausen" organisierte im Eventmarketing u. a. 3-4 verkaufsoffene Sonntage, alle zwei Jahre die Mobilitäts- und Wirtschaftsschau, das Weihnachtsdorf am Thie sowie die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt sowie weitere Veranstaltungen, wie z.B. ein Street-Food-Festival usw. Zukünftig sollen, so der aktuelle Stand vor der Wahl des neuen Vorstandes, nur noch die verkaufsoffenen Sonntage und die Vernetzung der Gewerbetreibenden vom Verein organisiert werden. Mehr sei ehrenamtlich nicht leistbar.

Das Ehrenamt hat Grenzen

Hendrik Mordfeld und Karin Dörner, langjähriges Vorstands-Duo von "Unser Barsinghausen", waren in der gestrigen Finanzausschusssitzung anwesend. Aus Rat und Politik wurde Dankbarkeit für das große Engagement für die Stadt geäußert. Es wurde auch Verständnis dafür gezeigt, dass die Geschäftsleute neben ihren eigentlichen Berufen nicht noch das breite Feld des Stadtmarketings ehrenamtlich schultern können. „Die Gewerbetreibenden wollen und sollen ihre Geschäfte betreiben", so Bürgermeister Henning Schünhof, „Diese wertvolle Arbeit muss nun aber weitergeführt werden."

Innerhalb der Verwaltung, oder externe GmbH?

Die Stadtverwaltung hatte daher einen Vorschlag erarbeitet, der vorsieht, dass das Stadtmarketing in die Verwaltung integriert wird. Dafür soll eine Vollzeitstelle geschaffen werden, die dann im Tourismusbüro angesiedelt wird. Die dortigen Mitarbeiter sollen das Stadtmarketing unterstützen und gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten. „Wir können das in Eigenregie. Außerdem liegen der Stadt alle benötigten Daten vor und es gibt den direkten Draht in die Stadtverwaltung. Außerdem ist es kostengünstiger als eine externe Lösung."

Genau diese externe Lösung hatte die CDU in einem eigenen Antrag gefordert. "Unser Antrag ist das Gegenteil von dem, was die Verwaltung vorgeschlagen hat. Eine Verwaltung ist nie so flexibel, wie es eine GmbH sein könnte", erklärte Gerald Schroth den CDU-Antrag. Die CDU schlug eine GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt vor. Eine genaue Form und Aufgabenstellung sollte gemeinsam besprochen werden.

Mordfeld sagte zu den Vorschlägen: „Es ist gut, dass die übereinstimmende Meinung ist, dass es weitergehen soll. Wir haben starke Wettbewerber in den Nachbarkommunen und im Internet. Barsinghausen muss daher weiterhin sichtbar gemacht werden und die Vorteile, die wir haben, hervorgehoben werden. Ehrenamtlich geht das in diesem Maßstab nicht mehr." Mordfeld und Dörner wünschten sich eher eine externe Lösung, zeigten aber Verständnis für die Gründe einer verwaltungsinternen Lösung. „Macht wie ihr wollt, aber macht es sicher, damit das Stadtmarketing auch für die nächsten Jahre bestehen bleibt", so Mordfeld.

Klares Abstimmungsergebnis

SPD und Grüne bekräftigten in der Diskussion die Vorteile der Verwaltungslösung. Für die CDU sagte Schroth: „Wir werden für unseren Antrag stimmen und uns beim Antrag der Stadtverwaltung enthalten. Dies soll nicht als Ablehnung für das Stadtmarketing gesehen werden. Wir werden jede Entscheidung begleiten."

Der CDU-Antrag wurde mit 4 zu 6 Stimmen abgelehnt. Der Antrag der Stadtverwaltung wurde mit 6 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.

„Ich wünsche der Verwaltung bei den Aufgaben viel Erfolg und weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Verein Unser Barsinghausen. Zum Wohle der Stadt“, sagte Reinhard Dobelmann (SPD), Ausschussvorsitzender, nach der Abstimmung. Der Rat muss in seiner Sitzung am 21. November die Entscheidung noch bestätigen.

Laut Karin Dörner wird sich der Verein weiterhin um die verkaufsoffenen Sonntage kümmern und Ansprechpartner bleiben. Wohin sich der Verein in Zukunft genau entwickeln wird, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen, wenn ein neuer Vorstand das Ruder übernehmen wird.