Hannover. Am 4. Februar rückt mit dem Weltkrebstag alljährlich eine der häufigsten Todesursachen in das öffentliche Bewusstsein: Krebs. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 500.000 Menschen an Krebs, in 250.000 Fällen verläuft die Krankheit tödlich..
Das Leitmotiv des diesjährigen Weltkrebstages lautet „Versorgungslücken schließen“. Damit steht neben der Aufklärung, Vorbeugung und Früherkennung zum dritten Mal die flächendeckende Versorgung und gleiche Behandlung im Mittelpunkt der Kampagne.
Das Präventionspotenzial von Tumorerkrankungen ist enorm: Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen sind durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar – dazu zählen insbesondere: nicht rauchen, wenig oder kein Alkohol, ein normales Körpergewicht und viel Bewegung.
„Wir wissen aber auch, je früher Krebs erkannt und behandelt wird, desto besser ist er zu heilen. Deswegen möchten wir auf die Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam machen. Die vielfältigen und wirksamen Angebote von Mammographie- und Hautkrebs-Screening, Darmspiegelung und Tastuntersuchung der Prostata stehen allen offen und sollten unbedingt genutzt werden. Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten!“ – ruft der Niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi dazu auf, die empfohlenen Checkups zu nutzen.
Um die Lücken in der Krebsversorgung zu schließen, ist eine vorausschauende, nachhaltige und gut koordinierte Zusammenarbeit aller in der Onkologie Tätigen unabdingbar. Für genau diesen Zweck hatte das Bundesgesundheitsministerium unter anderem mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe 2008 den Nationalen Krebsplan als Koordinierungs- und Kooperationsprogramm zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen und der Krebsfrüherkennung in Deutschland initiiert.
Die niedersächsischen Landeskrebsregister, das Klinische Krebsregister (KKN) und das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN), erfassen Daten zu Befunden, zu therapeutischen Maßnahmen, zum Behandlungsprozess und Erkrankungsverlauf. Die Krebsregister können die Daten vielfältig auswerten und für die Versorgungsforschung zur Verfügung stellen.
Das EKN ist beispielsweise an der Evaluation des Mammographie-Screening-Programms beteiligt. Umfangreiche Daten des EKN stehen der Öffentlichkeit in Form eines interaktiven Online-Berichts sowie eines kleinräumigen Krebsatlas zur Verfügung. Das KKN unterstützt die regionalen Versorgungsstrukturen, indem es die Daten in Qualitätskonferenzen gemeinsam mit den Melderinnen und Meldern analysiert und die Daten regelmäßig als Rückmeldebericht an die Meldenden zurückspiegelt. Die Klinische Landesauswertungsstelle (KLast) stellt die Behandlungsdaten in Form eines interaktiven Online-Berichts öffentlich dar.
„Für Fortschritte in der Krebsmedizin brauchen wir diese Zahlen und Daten, denn nur, wenn wir die Versorgung kennen, können wir Ideen entwickeln, wo und wie etwas besser gemacht werden kann“, plädiert Gesundheitsminister Philippi dafür, dass Betroffene ihre Daten spenden, Ärztinnen und Ärzte wiederum die Daten an die Landeskrebsregister melden.
„Sie alle, Krebskranke und Ärzteschaft, tragen damit dazu bei, dass die Qualität der onkologischen Versorgung in Niedersachsen weiter optimiert wird. Am Ende kommt dies allen Krebspatientinnen und Krebspatienten und ihren Angehörigen zugute“, so Dr. Andreas Philippi.