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Weltnichtrauchertag 2022: Shisha-Konsum von Jugendlichen in Niedersachsen steigt

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Region. Auch wenn die Zahl der aktiven Raucher insgesamt rückläufig ist, bleiben Politik und Gesellschaft aufgefordert, für den Tabakverzicht zu werben. Darauf macht Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens aus Anlass des morgigen Weltnichtrauchertags aufmerksam. „Jedes Jahr sterben deutschlandweit rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens“, so die Ministerin. Dies entspreche der Einwohnerzahl einer Stadt wie Hildesheim und mache einen Anteil von ca. 13 Prozent aller Todesfälle aus. „Das ist dramatisch, weil diese Todesfälle vermeidbar gewesen wären. Es ist nicht nur tragisch für die betroffenen Menschen und Angehörigen, sondern auch eine enorme Belastung für unser Gesundheitswesen. Insofern geht uns das Thema alle an“, so Behrens..

Der Anteil der Jugendlichen in Niedersachsen, die regelmäßig Zigaretten konsumieren, hat in den letzten Jahren erfreulicherweise kontinuierlich abgenommen. Dies ergab eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen aus 2021 im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums. So gehörten 5,6 Prozent der Jugendlichen 2019 zu den täglichen Rauchern, während es 2013 noch 8,2 Prozent waren. Erfreulicherweise steigt die Zahl „nie-rauchender“ junger Menschen jährlich, immerhin hatten in 2021 73,4 Prozent noch nie geraucht.

Sorge bereitet der Ministerin jedoch der bundesweit zunehmende Konsum von Wasserpfeifentabak, sogenannten Shishas, den insbesondere junge Menschen nutzen und wodurch sich eine Verschiebung der Kultur des Rauchens zeigt. Ministerin Behrens: „Shishas zu rauchen ist bei Jugendlichen ´in´ – daher ist es notwendig, auf dieses Phänomen präventiv zu reagieren. Der Konsum von Shishas ist keinesfalls harmlos, sondern schlecht für die Gesundheit.“

Das Gesundheitsministerium fördert seit 1992 an 20 Orten in Niedersachsen Suchtpräventionsfachkräfte, die Jugendliche unter anderem über Suchtgefahren und Suchtarten informieren und dabei nicht nur auf die Gefahren des Rauchens von Zigaretten, sondern auch von E-Zigaretten, Tabak-Erhitzern und Shishas eingehen.

Anlässlich des Weltnichtrauchertages erinnert die Niedersächsische Gesundheitsministerin zudem an die Gefahren des Passivrauchens. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass der Bundesrat einen Gesetzentwurf für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren auf den Weg gebracht hat“, so Daniela Behrens.

Auch anderen Ideen gegenüber – wie einem in Dänemark geplanten Rauchverbot für Menschen ab dem Geburtsjahrgang 2010 – zeigt sich die Ministerin aufgeschlossen, verweist hierbei aber auf die Zuständigkeit des Bundes. „Rauchen ist schlicht und einfach das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko“, betont Behrens, „insofern müssen wir alle Maßnahmen, die dazu beitragen, die Menschen zu schützen, ohne Scheuklappen diskutieren.“

Sie würde es begrüßen, so die Ministerin, wenn es langfristig überhaupt keine Werbung mehr für Zigaretten und vergleichbare Produkte gäbe: „Je weniger gerade jungen Menschen der Eindruck vermittelt wird, dass es cool oder sogar unschädlich sei, zu rauchen, E-Zigaretten zu dampfen oder die Aerosole aus einem Tabakerhitzer einzuatmen, desto weniger Gesundheitsbeeinträchtigungen und Todesfälle durch diese Produkte werden zu beklagen sein.“