Wennigsen. Die Wirtschaftliche Interessensgemeinschaft Wennigsen (WIG) ist einer der ältesten Werbe-Verbünde in der Region Hannover. Im Jahr 1974 wurde die WIG von sieben Geschäftsleuten gegründet – nun stehen die Feierlichkeiten zum Jubiläum vor der Tür. Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass die WIG stets ein Interesse an dem gesellschaftlichen Leben hatte. .
Tatsächlich hat die WIG einen gewissen Spielraum, um ihr Jubiläum zu feiern, muss der Vorstand der Interessensgemeinschaft mit einem Lächeln zugeben. „Gegründet wurde der Verein 1974“, so Markus Hugo, Mitglied des Vorstands, „Jedoch erfolgte die offizielle Eintragung als Verein erst im April 1975. Das hat uns etwas Spielraum bei den Planungen gegeben.“
50. Jubiläum wird ganz traditionell
Da alle Mitglieder der WIG ehrenamtlich im Verein tätig sind, gab es natürlich Überlegungen, wie so ein Fest am besten organisiert werden kann, ohne das Ehrenamt zu überfordern. Die Idee: So wie vor 50 Jahren! Gefeiert wird am 31. August von 12 Uhr bis 22 Uhr mit einem öffentlichen Fest am Klosteramthof. Es wird traditionelle Blasmusik der Musikzüge Degersen, Bredenbeck und Wennigsen geben. Neben der Band Joy of Music aus Barsinghausen werden noch zwei weitere Bands erwartet. Traditionell soll es auch beim Kinderprogramm auf der Wiese vor dem Kloster werden. Neben vielen weiteren Angeboten wird es Sackhüpfen, Topfschlagen, Eierlaufen und Dosenwerfen geben. Bei einer Tombola wird es tolle Preise zu gewinnen geben. Mit Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Pommes etc. bleibt auch die Küche traditionell. „Einen besonderen Dank an dieser Stelle an unsere Sponsoren Avacon und die Volksbank“, so Hugo, „Dank deren Unterstützung können wir auch die Preise eher traditionell halten.“ Der Eintritt ist kostenlos.
Kommunalpolitik, Kübelhausen und Gewerbeschau
Schaut man sich die lange Vergangenheit der WIG an, zeigt sich, dass die Mitglieder sich stets am Leben in Wennigsen beteiligt haben. „Die WIG war immer hoch politisch“, fand Hugo viele Hinweise in den Jahrzehnte alten Vereinsunterlagen. In den 1990er Jahren wurden viele Umfragen gestartet. Die WIG mischte sich in den 90er Jahren auch ein, als zur Verkehrsberuhigung Blumenkübel auf die Hauptstraße gestellt wurden. „Damals wurde Wennigsen nur noch Kübelhausen genannt.“ Die Maßnahme fand bei Bürgern, als auch Gewerbetreibenden wenig Anklang und wurde rückgängig gemacht. Auch bei der letzten Sanierung der Hauptstraße engagierte sich die WIG und verfolgte laut Hugo das Ziel, eine gute Lösung für Anwohner, Radfahrer, Autofahrer und Gewerbetreibende zu finden und diese in die Planungen einzubringen.
Schaut man auf den Verein selbst, war dieser eher sparsam mit seinen Vorsitzenden. Nur alle paar Jahre wurde gewechselt. Derzeit teilen sich Steffen Döring, Markus Hugo und Philip Pappermann den Vorsitz. Gründungsmitglied Werner Brandt prägte mit insgesamt 30 Jahren im Vorstand den Verein am stärksten, so Hugo. Weitere Vorstände waren u.a. Friedrich Lücke, Martina Schmidt und Achim Gärtner. Hans-Jürgen Herr war 2004 derjenige, der auf die Idee einer Gewerbeschau kam. Die seitdem mehrfach wiederholt wurde und ihre 6. Auflage 2023 auf dem Rittergut Bredenbeck hatte. „In den letzten Jahren haben wir viel gefeiert“, erinnert sich Hugo, „Auch, um uns der Öffentlichkeit zu präsentieren und Wennigsen zu beleben.“ Auch das Hauptstraßenfest 2022 wurde von der WIG auf die Beine gestellt.
Da die Anforderungen allgemein immer weiter zunehmen, wurde zuletzt ein dreiköpfiger Vorstand aufgestellt, um neben Beruf und Familie noch Zeit für den Verein zu finden. „Wir waren immer ein „Mitmach-Verein“, das ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden“, so Hugo weiter, „Wir werden im Frühjahr einen neuen Vorstand wählen. Glücklicherweise haben sich genug Interessierte als Kandidaten gemeldet.“ So besteht die Chance, dass die WIG auch die nächsten 50 Jahre noch in Wennigsen mitanpackt.
Es gibt noch viel zu tun
Neben einem neuen Vorstand wird die WIG weiterhin Sprachrohr zwischen Gewerbetreibenden, Politik und Verwaltung sein. Die Gewerbeschau wird weiterhin das größte Aushängeschild bleiben. Doch man wird sich auch für weitere Gewerbegebiete einsetzen. „Unsere letzten Vorschläge wurden leider nicht so berücksichtigt, wie wir uns das gewünscht haben.“ Laut WIG-Vorstand braucht Wennigsen dringend neue Gebiete für Gewerbebetriebe. Einige seien schon abgewandert, da keine Vergrößerung möglich war. „Wennigsen muss wachsen. Unser ehemaliger Vorsitzender Brandt sagte immer: Bleib mobil“. Wennigsen dürfe nicht stehen bleiben, sondern sich stetig entwickeln.
Auch für die „weichen“ Ziele werde die WIG sich in Zukunft einsetzen. „Wirtschaft ist mehr als nur der Verkauf. Es braucht für die Arbeitnehmer Wohnraum und eine verlässliche Kinderbetreuung. Auch da werden wir ein „Mitmach-Verein“ bleiben.“