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Wohnungswirtschaft in Wennigsen auf Klimakurs

Symbolfoto.

Wennigsen. Die Gemeinde Wennigsen hat sich im Januar Vertretern der Wohnungswirtschaft unter Moderation der Klimaschutzagentur Region Hannover darüber unterhalten, wie in Wennigsen die Klimaziele im Gebäudesektor erreicht werden können..

Grund für das Gespräch ist der Beteiligungsprozess zur Aktualisierung des Klimaschutzaktionsprogramms. Das alte Konzept stammt aus dem Jahr 2010 und sei laut Aussage von Herrn Krebs, Klimaschutzmanager der Gemeinde Wennigsen (Deister), nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Einige Maßnahmen sind nicht mehr zeitgemäß, müssen aktualisiert und ambitionierter gestaltet werden. Weiterhin wurde die Wohnungswirtschaft in dem bisherigen Konzept nur wenig angesprochen und viele Menschen, die zur Miete wohnen, konnten bisher nicht aktiv an der Energiewende teilnehmen. Das wollen wir ändern und haben zum Gespräch eingeladen“, begründet er. Hinzu komme, dass in den Letzten zwei Jahrzehnten in Sachen Gebäudemodernisierung zu wenig passiert sei. Das Ziel der Region Hannover „klimaneutraler Gebäudebestand“ aber immer näher rückte. Angelehnt an dieses Ziel, erarbeitet die Gemeinde Wennigsen (Deister) nun mit der Klimaschutzagentur Region Hannover im Rahmen der Aktualisierung des Klimaschutzkonzeptes eine „Wennigser Klima-Strategie“ mit Maßnahmen für das Ziel Klimaneutralität 2035.  Das bedeutet zum Beispiel für den Gebäudesektor, dass die aktuelle Sanierungsrate von etwas über ein Prozent, auf 2,5 - 4 Prozent steigen müsse, damit die Klimaziele erreicht werden können. Wie das gelingen kann, wird nun erarbeitet.

Neben Eigentümern von zwei Wohneinheiten bis hin zur KSG Hannover mit 200 Wohneinheiten in Wennigsen (8.000 insgesamt) sowie der Klosterkammer als Grundstückseigentümerin aber auch Haus und Grund, ist ein breites Spektrum an Akteuren der Wohnungswirtschaft bei dem Termin dabei gewesen.

Während die KSG bereits einen eigenen Sanierungsfahrplan bis 2045 erarbeitet hat, stehen vor allem kleinere private Vermieter aber auch Eigentümergemeinschaften vor der Herausforderung sich im Förderdschungel zurechtzufinden. Machen wollen sie alle etwas, wobei bei allen im Vordergrund die Frage nach einer zukunftsträchtigen Beheizung der Objekte steht. Besonders im ländlichen Raum kann auch eine moderne Feststoffheizung noch eine sinnvolle Lösung sein, wenn lokale biogene Ressourcen wie Holzhackschnitzel zum Einsatz kommen. „Lösungsoptionen werden im Rahmen von verschiedenen Beratungsangeboten der Klimaschutzagentur Region Hannover (www.klimaschutzagentur.de) zur Verfügung gestellt, einen Überblick zu Förderprogrammen bietet ein immer aktueller Fördermittelkompass.“, schlägt Udo Scherer, Teamleiter Kommunal der Klimaschutzagentur, vor.

Ein weiteres Thema ist das Angebot von Mieterstrom, das auf Grund der komplexen gesetzlichen Vorgaben aus dem EEG nach wie vor nur in wenigen Fällen umgesetzt wird. Hier gilt es kreative Wege zu wählen, um auch Mieterinnen und Mietern eine reduzierte und vor allem wirklich grüne Alternative zum reinen Netzbezug anzubieten.

Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Elektroautos ist mittlerweile auch das Thema der Lademöglichkeiten in den Fokus der Wohnungswirtschaft gerückt. Da es auch hier gesetzliche Neuerungen gibt, könne ein Vermieter oder auch Miteigentümer die Errichtung einer Wallbox oder Ladesäule nicht mehr verhindern, sondern höchstens mitbestimmen. Herr Krebs berichtet, dass es hier nicht an Möglichkeiten mangele und ist gerne bereit mit Lösungsansätzen, die für Wennigsen in Frage kommen, beratend tätig zu sein.

Alles in allem wird es darum gehen, noch mehr darüber zu informieren, welche Möglichkeiten es zu all den genannten Themen gibt. Das betrifft nicht nur die Wohnungswirtschaft, sondern gleichermaßen die Privathaushalte und Unternehmen, aber auch die Gemeinde selbst.