Zugangszahlen von Asylsuchenden steigen – Ist Barsinghausen vorbereitet?

Gemeinschaftsunterkunft Max-Planck-Straße.

Barsinghausen. Die Zugangszahlen Asylsuchender in Niedersachsen haben sich seit Mitte Juli von 500 bis 600 Zugängen pro Woche auf derzeit über 1.300 mehr als verdoppelt und verharren seit Mitte August auf einem hohen Niveau. Wie ist die Lage in Barsinghausen in Bezug auf Unterkünfte für Geflüchtete?.

Hinzu kommt, dass die Messehallen in Hannover vom Ende der laufenden Woche bis Anfang Dezember nicht für die temporäre Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden können. Dies führt dazu, dass die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) an die Grenze ihrer Kapazitäten stößt. Die derzeit rund 9.500 verfügbaren Plätze in den regulären Standorten und den Notunterkünften der LAB NI sind belegt, teilte die Ministerin mit. Oberste Priorität habe für das Land daher die Schaffung von weiteren Erstaufnahmeplätzen. Angesichts der stark gestiegenen Zugangszahlen müsse aber auch die Verteilung auf die Kommunen kurzfristig erhöht werden.

Wie sieht die Situation aktuell in Barsinghausen aus?

Mit Blick auf die jüngste Berichterstattung über zu erwartenden Flüchtlingszahlen für die Kommunen kann die Stadtverwaltung noch keine genauen Auswirkungen darstellen, so die Antwort der Verwaltung auf Nachfrage von Con-nect.de. Dies hänge damit zusammen, dass bislang nur die Zahlen für die Region Hannover als zuständiger Behörde mitgeteilt worden sind. Auf die regionsangehörigen Städte und Gemeinden sind die Zahlen noch nicht durch die Regionsverwaltung heruntergebrochen worden. Die Stadtverwaltung rechnet für die kommende Woche damit, sodass sich genauere Aussagen erst dann treffen lassen. „Festzuhalten ist jedoch, dass die Zahlen der tatsächlich in Barsinghausen Aufgenommenen in den zurückliegenden Monaten, insbesondere zu Jahresbeginn, deutlich über der festgesetzten Quote gelegen haben und dies jüngst auch bei der Verteilung von neuen Geflüchteten immer berücksichtigt worden ist“, erklärt Heide Heyerhorst, Leiterin Sozialamt. 

Derzeit finden Arbeiten an der Gemeinschaftsunterkunft „Max-Planck-Straße“ statt. Allerdings werden nur Container ausgetauscht und keine zusätzlichen aufgestellt. „Es handelt sich bei den Baumaßnahmen um Instandsetzungen von unbewohnbaren Wohnungen. Diese wurden bei einem Brand am 19. Dezember 2020 beschädigt. Die Kapazität ist durch die fehlenden Wohnungen derzeit niedriger, was aber zu keiner Unterbringungsproblematik führt, beziehungsweise geführt hat“, erklärt Florian Westenhöfer, Leiter Sozialamt Barsinghausen.

Behrens: „Länder und Kommunen stehen vor einem schwierigen Herbst“

„Wir arbeiten unter Hochdruck daran, weitere Notunterkünfte zu finden und schnellstmöglich einzurichten. Bei der Suche nach geeigneten Liegenschaften brauchen wir unbedingt die Unterstützung der Kommunen. Allerdings werden wir uns darüber hinaus auch darauf einstellen müssen, dass es an den Liegenschaften der LAB NI und andernorts zur Errichtung von winterfesten Zelten kommen wird. Letzteres wird in Form der Einrichtung sogenannter Abrufplätze auch an Orten geschehen, die wir eigentlich nicht oder nur wenn die Situation dies unbedingt erfordert für die Unterbringung nutzen möchten. Das ist nun leider der Fall“, so Ministerin Behrens im September.