Region.
Der zwischen Barsinghausen, Wennigsen und Gehrden geplante Golfplatz hat nicht nur Befürworter. Jetzt meldete sich die Ortsgruppe des „Bund für Umwelt und Naturschutz“ (BUND) zu Wort. Viele Aspekte sprechen aus Sicht des BUND gegen eine Golfplatzanlage an dem Standort.
Der betriebsbedingte Wasserverbrauch durch Hotel, Restauration und Beregnung der Spielfelder würden laut BUND einen starken Verbrauch mit sich bringen. "Es werden von den Stadtwerken bereits Planungen für tägliche Wasserrationierungen vorgenommen, um die Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Das träfe dann alle Haushalte und Betriebe in Barsinghausen", skizziertFrank Roth aus Goltern das Szenario.
Golf sei nach ANsicht des BUND ein landschaftsgebundener Sport in schöner, abwechslungsreicher Natur als Kulisse - aber eine Bedeutung als Lebensraum für störungsempfindliche Tierarten und schützenswerte Pflanzen hätten Golfplätze meistens nicht.
Diese Gräser der Spielflächen müssten laut BUND wegen der intensiven Bewässerung vor Pilzbefall geschützt werden. Nur durch Pestizid-Eintrag und flächendeckende Stickstoff-Düngung könne die Funktion der Grünflächen erhalten werden.
Die bestehenden öffentlichen Wege im Gelände müssten nach Auffassung des BUND für jedermann weiterhin zum Spazierengehen zugänglich bleiben: "Der Interessenkonflikt mit den Golfspielern, die einige Wegstrecken ebenfalls nutzen müssten, ist absehbar." Durch die Clublokalitäten, das Golfhotel und den Restaurantbetrieb entstünden erhebliche neue Verkehrsbelastungen in Egestorf, ist der BUND überzeugt. Davon wären die Wennigser Straße und speziell die Bewohner der engen Winkelstraße und der engen Schmiedestraße stark betroffen: "Es ist kaum vorstellbar, wie die großen SUV-Autos hier ein- und ausfahren, bei besonderen Anlässen des Golfclubs, wie bei Feiern und Turnieren, würden es Dutzende Fahrzeuge sein", ist sich Frank Roth sicher. Ein neues Verkehrskonzept mit Straßenerweiterungen, Ampelanlagen oder sogar einer neuen Umgehungsstraße müsste seiner Ansicht nach erstellt werden.
Fazit des BUND: "Der geplante Golfplatz kann vom BUND nicht unterstützt werden. Die beste ökonomische und ökologische Lösung an dieser Stelle wäre ein biologisch wirtschaftender Hof oder der Übergang der Ackerflächen an einen Biobetrieb und die jetzige Hofstelle ausgebaut zu Wohnungen, je nach Zuschnitt könnten etwa zehn oder mehr Wohnungen in schöner Naturlage entstehen. Deshalb geht die Bitte an den Rat und die Genehmigungsbehörden, einen entsprechenden Antrag abzulehnen".