Ronnenberg.
Die Energie- und Wasserversorgung Ronnenberg (EWA) zieht für das vergangene Geschäftsjahr 2018 eine - wenn auch eingeschränkte - positive Bilanz. Dies bekräftigten der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hermann-Josef Mersch sowie die Mitglieder der Geschäftsführung Torsten Kölle und Frank Schulz.
Der Jahresüberschuss ist im Jahr 2019 mit rund 88.000 Euro geringer ausgefallen als im Vorjahr (- 28.320 Euro).
Maßgeblicher Bestimmungsfaktor für diese Ergebnisverschlechterung waren deutlich gegenüber dem Vorjahr nochmals gestiegene störungsbedingte Reparaturaufwendungen am Wasserverteilnetz (+ 31.000 Euro). Diesen standen Mindererlöse beim Wassergeld in Höhe von 12.000 Euro gegenüber, insgesamt ergaben sich gegenüber dem Vorjahr um 24.000 Euro geringere Umsatzerlöse. Diese Minderung der Umsatzerlöse konnte durch einen außerplanmäßigen Beteiligungsertrag von 27.000 Euro mehr als aufgefangen werden.
Auf der Aufwandsseite ergaben sich im Geschäftsjahr 2019 die zuvor genannten Mehraufwendungen gegenüber dem Vorjahr bei der Anlagenunterhaltung (+ 31.000 Euro), leicht gestiegene Abschreibungsbeträge auf das Sachvermögen (+ 11.000 Euro) sowie etwas höhere Wasserbezugskosten (+ 13.000 Euro), ein tarifbedingt um 4.000 Euro gestiegener Personalaufwand, um 7.000 Euro niedrigere sonstige Aufwendungen bei gleichzeitig leicht gestiegenen Zinsaufwendungen für Darlehen (+ 3.000 Euro). Aufgrund des gegenüber der Planung um rund 57.000 Euro gesunkenen betrieblichen Rohergebnisses muss die EWA allerdings auch rund 26.000 Euro weniger Steuern vom Einkommen und Ertrag aufwenden.
Die Erlöse aus den neun von der EWA betriebenen Photovoltaikanlagen fielen gegenüber dem Vorjahr um 6.000 Euro niedriger aus. Das Geschäftsfeld Photovoltaik hatte 2019 dennoch einen Anteil am Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern von rd. + 23.000 Euro. Es ergab sich hierbei für die EWA ein zahlungswirksamer Überschuss vor Steuern von sogar rd. + 40.000 Euro.
Der deutliche Anstieg der Wasserverluste auf nunmehr 16,81 Prozent (2018: 14,25 Prozent), der bereits seit 2016 Anlass zu verschiedenen Netzüberprüfungsmaßnahmen und einer hieraus abgeleiteten langfristigen Investitionsstrategie in die gezielte substanzielle Erneuerung des Wasserverteilnetzes geführt hatte, versetzt die EWA-Verantwortlichen allerdings nunmehr anhaltend in erhöhte Wachsamkeit. Die Wasserverluste erreichten 2019 den Wert von rund 114.000 m³ und bedeuten für die EWA im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 ungedeckte Kosten von rd. 69.000 Euro (Vorjahr: 56.000 Euro).
Im laufenden Geschäftsjahr 2020 befindet sich konkret die Fortsetzung des Schieberaustauschprogramms für den Stadtteil Ronnenberg mit einem Gesamtkostenaufwand von 170.000 Euro in der Ausführung. Diese Maßnahme bildet die Voraussetzung für eine umfassende Untersuchung des Netzzustandes des Stadtteils Ronnenberg.
Gleichzeitig liefern die an den Hauptübergabestellen aktuell in Betrieb genommenen elektronischen Wasserverbrauchsmesser bei auffälligen Mehrverbräuchen einen schnelleren Hinweis und kürzere Reaktionszeiten auf mögliche Leckagen am Versorgungsnetz.
Damit bleibt es die zentrale operative Zielsetzung der EWA, durch die Intensivierung des Netzmonitorings die Zurverfügungstellung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu einem günstigen Preis bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit, auch weiterhin für ihre Kundschaft zu gewährleisten.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hermann-Josef Mersch, verweist hierzu insbesondere auf die abgeschlossenen Unterhaltungs- und Investitionsmaßnahmen im Bereich der Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse sowie die kontinuierlich in einem Optimierungsprozess befindlichen Präventivmaßnahmen im Bereich der Netzüberprüfung. Aufgrund der im Frühjahr 2017 vom Kooperationspartner und technischen Betriebsführer Purena vorgelegten technischen Zustandsdaten für das rd. 75,3 km lange Wasserrohrleitungsnetz der EWA war es möglich, ein mittel- bis langfristiges Investitionsszenario zur wirtschaftlich nachhaltigen Netzerneuerung aufzustellen. Anhand dieser Grundlagendaten werden in Planungsdekaden von jeweils 10 Jahren die zum wirtschaftlichen sowie versorgungssicheren Betrieb des Netzes erforderlichen Investitionsschwerpunkte - soweit möglich - in Abstimmung mit den städtischen Kanalsanierungs-/Straßenbauarbeiten festgelegt. Im ersten Zug leiten sich hieraus für die kommenden Jahre bis einschließlich 2026 Investitionsblöcke von jährlich mindestens 130.000 Euro ab. Mit Blick auf die unterjährigen Entwicklungen in den verschiedenen Kostenblöcken müssen die Ansätze in ihrer Ausführung allerdings flexibel gehandhabt werden, um ggfs. auf negative Auswirkungen innerhalb des Wirtschaftsplanes reagieren zu können. Die EWA-Verantwortlichen hoffen weiterhin mit dieser Anpassung es zu ermöglichen - trotz der die Gewinnsituation belasteten Faktoren und den aus den Leitungserneuerungsinvestitionen resultierenden Zusatzbelastungen - den seit 1. Juli 2004 unveränderten Frischwasserpreis von 1,55 €/m³ voraussichtlich bis zum Zeitpunkt der Anpassung des Bündelwasserliefervertrages mit den Harzwasserwerken 2023 stabil zu halten.
Abschließend teilt der Vorsitzende des Aufsichtsrates Hermann–Josef Mersch mit, dass Wolfgang Zehler als Geschäftsführer der EWA ausgeschieden und der bisherige Prokurist Frank Schulz zum neuen weiteren Geschäftsführer neben Torsten Kölle berufen wurde.