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Gewerbestandort Am Calenberger Kreisel soll ökologisch vorbildlich entwickelt werden

Bürgermeister Henning Schünhof und Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover.

Barsinghausen. Der Gewerbestandort Am Calenberger Kreisel in Barsinghausen soll ökologisch vorbildlich erweitert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, strebt die Stadt Barsinghausen eine klimaneutrale Wärmeversorgung an. Dafür werden Energiekonzepte in einer Machbarkeitsstudie verglichen. Die Region Hannover beteiligt sich an den Kosten im Rahmen ihrer Förderrichtlinie zur kommunalen Wärmeplanung (KWP-Richtlinie) mit bis zu 14.120 Euro..

Am Calenberger Kreisel im Norden der Kernstadt will die Stadt rund 80.000 Quadratmeter Fläche für die Ansiedlung von Betrieben neu ausweisen. Die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans hatte der Rat im März dieses Jahres beschlossen. „Wir hoffen, dass sich zukunftsträchtige Gewerbebetriebe mit attraktiven Arbeitsplätzen hier ansiedeln“, sagte Bürgermeister Henning Schünhof bei einem Ortstermin mit Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover: „Auch die Wärmeversorgung im neuen Gewerbegebiet möglichst durch erneuerbare Energien soll in die Zukunft weisen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist ausdrücklich vorgesehen, Photovoltaik und Solarthermie einzubinden.“

„Dem Wärmesektor kommt beim Klimaschutz eine zentrale Rolle zu“, darauf wies Dezernentin Karasch hin: „Die Region Hannover unterstützt ihre Kommunen darin, sich systematisch mit der Umstellung der Wärmeversorgung in den Gemeindegebieten zu befassen. Im letzten Jahr hat die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover deshalb die Förderrichtlinie zur Erstellung von Machbarkeitsstudien zur Wärmeversorgung in Neubaugebieten entwickelt. Schon in der Planungsphase sollen nicht-fossile Versorgungsarten geprüft werden.“

Da die Erweiterungsfläche des Gewerbestandortes an das bestehende Werksgelände der Firma Bahlsen grenzt, soll auch eine Auskopplung der Abwärme des Standortes im Varianten-Vergleich berücksichtigt werden. Als baulicher Standard für alle neuen Gebäude ist die Effizienzhaus-Stufe 55 vorgegeben, was einen bis zu 45 Prozent niedrigeren Primärenergieverbrauch bedeutet. Photovoltaik-Anlagen sind in Niedersachsen ab dem nächsten Jahr Pflicht für alle Neubauten mit gewerblicher Nutzung. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie soll im nächsten Jahr in den politischen Gremien der Stadt Barsinghausen präsentiert werden und unmittelbare Auswirkungen auf die Bauleitplanung aufzeigen.

Hintergrund: Bis zum Jahr 2050 sollen in der Landeshauptstadt und der Region Hannover – basierend auf den Zahlen von 1990 bis 95 Prozent der Treibhausgas-Emissionen und 50 Prozent der Energie eingespart werden. Für diese ehrgeizigen Ziele wurde der Masterplan „100 % für den Klimaschutz“ entwickelt. Bezogen auf den Wärmesektor bedeutet dies, dass bis zum Jahr 2050 der Einsatz fossiler Energieträger (Kohle, Heizöl, Erdgas) aus der Erzeugung von Fernwärme und Strom vollständig durch erneuerbare Energieträger ersetzt wird.

Nach ihrer Richtlinie über die finanzielle Förderung von Machbarkeitsstudien zu kommunalen Wärmeplanung fördert die Region Hannover in den regionsangehörigen Kommunen die Erstellung von Machbarkeitsstudien für Energiekonzepte zur Wärmeversorgung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten. Statt fossiler Brennstoffe sollen unter Berücksichtigung einer hohen Effizienz vor allem erneuerbare Energieträger– und, wo vorhanden, auch Abwärme zum Einsatz kommen.