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Die letzte Phase, das ehemalige Erkundungsbergwerk Gorleben zu einem reinen Offenhaltungsbetrieb zurückzubauen, hat begonnen. Der niedersächsische Umweltstaatssekretär Frank Doods verfolgte zusammen mit Bundesumweltstaatssekretär Jochen Flasbarth, dem Sprecher der Geschäftsführung der Bundesgesellschaft für Endlagerung Stefan Studt sowie kommunalen Vertretern aus Politik und Gesellschaft den symbolischen ersten Schritt des Mauerabrisses rund um das Bergwerksgelände.
„Es ist ein bedeutsamer Tag für viele Bürger hier im Wendland, aber auch für die Menschen überall in Deutschland, die sich entschieden gegen ein atomares Endlager in Gorleben gestellt haben", so Staatssekretär Doods. „Für die niedersächsische Landesregierung ist der Rückbau richtig, konsequent und zugleich wegweisend. Nur so kann Vertrauen zurückgewonnen und Glaubwürdigkeit bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle geschaffen werden. Seit Inkrafttreten des Standortauswahlgesetzes ist die Landkarte in Deutschland wieder weiß. Die Suche nach einem Standort wurde auf Null gesetzt."
Durch die Rückführung des Salzbergwerks Gorleben in den reinen Offenhaltungsbetrieb wird der Salzstock Gorleben wie jeder andere in Betracht kommende Standort nach den im Standorterkundungsgesetz festgelegten Kriterien und Anforderungen in das Verfahren einbezogen. Aus diesem Grunde wurde die Erkundung beendet. Gorleben dient auch nicht als Referenzstandort für andere zu erkundende Bergwerke. Staatsekretär Frank Doods sagte abschließend: „Die niedersächsische Landesregierung wird sich im weiteren Prozess uneingeschränkt dafür einsetzen, dass eine faire und ergebnisoffene Suche ohne Vorfestlegungen fortgeführt wird. Klar ist aber auch, dass nach den bisherigen Erkenntnissen eine Endlagerung in Salz nur eine von mehreren Möglichkeiten darstellt."
Umweltminister Olaf Lies wird sich aus diesem Grund im Mai mit einer Delegation die Endlagerung von atomarem Abfall in Finnland anschauen. Minister Lies sagte dazu: „Der Abriss der Mauer in Gorleben ist ein ganz wichtiges Signal. Die Entscheidung für Gorleben war falsch, der Weg dahin hätte so nie stattfinden dürfen. Umso wichtiger ist mein Besuch in Finnland: Dort werde ich mir ein Endlager für schwach- und mittelradioaktives Material und ein im Bau befindliches Lager für hochradioaktives Material ansehen, das dort als Kristallinendlager als Alternative für Salz und Ton entwickelt wird. Ich halte das für einen klugen Weg und werde sehr darauf drängen, sich in Deutschland nicht auf Salz und Ton zu beschränken, sondern gerade die Suche nach Kristallingestein als Grundlage für eine Standortsuche ernst zu nehmen."