Ihme-Roloven.
Die Ronnenberger Grünen weisen aktuell auf die Beschlusslage im Rat hin, dass bei Ausweisung neuer Baugebiete auch ausreichend Kindergarten- und Hortplätze sowie Schulräumlichkeiten vorhanden sein müssen. Einstimmige Beschlusslage im Rat sei außerdem, eine Siedlungsentwicklung in den Stadtteilen an der S-Bahn, Ronnenberg, Empelde und Weetzen. Für die anderen Stadtteile sehen Stadt und Region ausschließlich eine behutsame Eigenentwicklung vor.
Zur Zeit fehlen in der Stadt etwa 100 Kita- und Krippenplätze und 50 Hortplätze. In den nächsten Jahren sind neue Kitas in Ronnenberg, Empelde, Weetzen und Linderte geplant. Für ausreichend Platz in den Grundschulen sind ein Neubau in Empelde, die Verlagerung in Ronnenberg in das Marie-Curie-Schulgebäude und die Erweiterung in Weetzen in Arbeit, was aber wohl nicht vor 2025 abgeschlossen sein wird.
„Vor Inbetriebnahme der neuen Einrichtungen und Erweiterungen können nur die bereits beschlossenen Neubaugebiete im Stadtteil Ronnenberg und an der Zuckerfabrik Weetzen umgesetzt werden“, gibt Andreas Beichler von der Grünen Ratsfraktion zu Bedenken. „Die angespannte Situation bei den Kita- und Schulplätzen wird durch die aktuell beschleunigte Baulückenbebauung und durch Generationenwechsel in den Bestandshäusern massiv verstärkt“.
Der Stadtentwicklungsplan bis 2030, der mit allen interessierten Bürgern an einberufenen Bürgerstammtischen und in allen Ortsräten diskutiert wurde, und der ein im Jahr 2017 überparteilich einstimmig beschlossenes Maßnahmenprogramm beinhaltet, sieht für ganz Ronnenberg ein Siedlungsentwicklungspotenzial von 533 Wohneinheiten vor, davon zehn Wohneinheiten in Ihme-Roloven. Durch die aktuell hohe Nachfrage, wird derzeit in Ihme-Roloven bereits eine Baulückenbebauung mit einem Mehrfachen an Wohneinheiten geplant.
Das regionale Raumordnungsprogramm macht in den Dörfern, die kein Siedlungsschwerpunkt sind, Vorgaben für eine Siedlungserweiterung von maximal fünr Prozent Flächenerweiterung, allerdings für einen Zehn-Jahres Zeitraum.
„Der Stadtrat hatte für Ihme-Roloven einer Erweiterung des Baugebiets an der Hohefeldstraße von 16 auf 21 Wohneinheiten zugestimmt, nur damit die Erschließungskosten die Grundstückspreise nicht unbezahlbar werden lassen,“ so Grünen-Ratherr Uwe Buntrock. „Eine Siedlungsentwicklung darüber hinaus wurde weder von der Stadtentwicklungskommission, vom zuständigen Bauausschuss noch vom Rat angedacht, geplant oder beschlossen“, betont er.
Durch die Diskussion im Ort, lieber an der Hannoverschen Straße statt im Hohefeld das Baugebiet zu planen, liegt aktuell eine Idee auf dem Tisch, dort ein großes Baugebiet zwischen 50 und 60 Wohneinheiten vorzusehen. „Diese Größenordnung stößt mit ihrer Flächenausweisung bereits an die Zehn-Jahres-Grenze der Eigenentwicklung. Bezüglich des folgenden Bevölkerungszuwachses von über zehn Prozent der Einwohner kann man nicht mehr von Eigenentwicklung sprechen. Dazu kommen dann auch noch die Neubürger durch die Baulückenbebauung und den Generationenwechsel im Bestand,“ so Andreas Beichler.
„Wenn man einer dauerhaften Eigenentwicklung auch zur Ermöglichung des Bauens durch örtliche Einwohner Rechnung tragen will, kann es allenfalls mit größeren zeitlichen Abständen kleinere Flächenausweisungen für 10 bis 15 Wohneinheiten geben,“ so Uwe Buntrock.
Damit kann es in Ihme-Roloven sowohl aufgrund fehlender Infrastruktur bei der Kinderbetreuung und bei den Schulen im Stadtgebiet als auch durch die Begrenzung auf eine Eigenentwicklung nicht zu dem jetzt diskutierten Neubaugebiet kommen. „Wenn überhaupt, kann das Baugebiet nur ein Drittel der angedachten Größe umfassen, in der Größe, wie ursprünglich für das Hohefeld beschlossen. Allerdings ist auch damit das Problem der fehlenden Infrastruktur noch nicht gelöst,“ so Beichler abschließend.