Gehrden/Region.
Im Gehrdener Rathaus stellte die LEADER-Region Regional-Managerin, Gudrun Viehweg, im Finanzausschuss die LEADER-Region vor. Zum Sommer läuft das Förderprogramm ILE aus und Gehrden muss sich neu bewerben.
ILE (integrierte ländliche Entwicklung) ist ein Instrument der Landentwicklung. Ziel ist es Gemeinden und Landkreise durch die Arbeit an den Entwicklungskonzepten stärker miteinander kommunizieren zu lassen und gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten. LEADER ist, ähnlich, ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung der Europäischen Union, der es den Menschen vor Ort ermöglicht regionale Prozesse mitzugestalten. Anders als bei ILE, wird bei LEADER die Bevölkerung durch lokale Lenkungsgruppen miteingebunden. LEADER ist eher als eine Methode der Fördermittelvergabe zu sehen, als eine eigene Förderung. Die Leader-Region verfügt über ein festes Budget (bis zu 2,8 Millionen Euro pro Region), welches von der Lenkungsgruppe auf Projekte in der Region aufgeteilt wird. Dies soll Teilnehmern Planungssicherheit geben. Bei der ILE-Region gab es dieses feste Budget in der Form nicht.
Bei der LEADER-Region ist eine Unterstützung durch das Regionalmanagement angedacht, dass Projekte früh begleitet und so bei der Realisierung unterstützen soll, auch wenn es später keine Förderung geben sollte.
Außerdem sind alle LEADER-Regionen „vernetzt“, so dass bei Bedarf auf die Erfahrung, oder Zusammenarbeit, mit anderen Regionen in Europa zurückgegriffen werden kann. Europaweit gibt es etwa 3.200 LEADER-Regionen.
Für die Förderperiode 2021/27 sind allerdings noch Fragen offen. Noch hat die EU nicht über konkrete Zahlen entschieden, so dass ein genaues Budget (95 Millionen Euro für 2014/20) noch nicht feststeht. Es soll allerdings keine Kürzungen geben. Auch ob eine EU-Förderung bei Projekten erneut bis 80 Prozent möglich ist, ist noch nicht entschieden, genauso wie die Frage, ob auch die Mehrwertsteuer mitgefördert wird. Auch ob es ILE erneut geben wird, nur noch eine Bewerbung zur LEADER-Region, oder beides möglich ist, ist noch nicht endgültig entschieden.
So, oder so, für Gehrden läuft die ILE-Förderung aus und die Stadt muss sich neu bewerben. Dafür muss der Rat die Beschlüsse fassen und außerdem Akteure vor Ort bewegen, die Projekte umsetzen wollen. „Hier hat sich gezeigt, nur Kommunen die frühzeitig mit der Planung begonnen haben, waren am Ende auch bei der Auswahl zur LEADER-Region dabei“, so Viehweg.
Nach der Sommerpause sollte daher die inhaltliche Arbeit beginnen. Anfang 2022 sollte dann die Abgabe des regionalen Entwicklunmgskonzept eingereicht werden. März 2022 beginnt die europaweite Ausschreibung des Regionalmanagements, sodass die Förderperiode 2023 starten kann.