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Interaktiver Haushalt: Haben die Bürger Bedarf?

Symbolbild

Wennigsen.

Haben Wennigsens Bürger Interesse an einem interaktiven Haushaltsplan, in dem man schauen kann, wofür Geld ausgegeben und wo Geld eingenommen wird? Natürlich kann man diesen Eindruck schon jetzt auf der Internetseite der Gemeinde Wennigsen erhalten, wenn man sich den Haushaltsplan dort herunterlädt. „In“ ist es aber derzeit, einen für die Bürger interaktiven Haushalt anzuschaffen. Nahezu alle Kommunen in der Region Hannover haben dazu eine Software der Firma „IKVS“ angeschafft. Der Kostenpunkt liegt bei mehr als 10.000 Euro in der Anschaffung und jährlichen Folgekosten von rund 4.000 Euro. Das Unternehmen möchte den Vertrag für die Software auf fünf Jahre abschließen. Der Vorteil – neben dem digitalen Haushalt – ist, dass Kennziffern zwischen den Kommunen verglichen werden können. „Bürgermeisterkollegen, die die Software haben, stellten nach etwa drei Monaten fest, dass das Interesse beim Rat nachließ. Auch, weil manche Werte so einfach nicht vergleichbar sind“, erklärte Bürgermeister Christoph Meineke dem Finanzausschuss. Das bisherige System der Verwaltung von „H&H“ kann den größten Teil der Leistungen des „IKVS“-Programms auch bereits – für einmalig rund 1.400 Euro. Die Grüne Angelika Schwarzer-Riemer ist aber der Auffassung, dass die Mehrkosten für das neue System gerechtfertigt sind: „Das ist mir der Bürger wert“, erklärte sie. Im Ausschuss gab es lauten Zweifel von allen Seiten, dass die Bürger ernsthaft einen interaktiven Haushalt wünschten und hineinschauten. „In meiner ganzen Amtszeit gab es dazu kein großes Interesse aus der Bevölkerung“, erklärte auch der Bürgermeister. Die Entscheidung ist eigentlich eine reine Verwaltungsangelegenheit. Aber der Rat soll befragt werden, zumal am Donnerstag (um 19 Uhr ist Ratssitzung) ein Angebot von „IKVS“ abläuft, das einen Kostenvorteil in der Anschaffung von rund 2.000 Euro in Aussicht stellt. „Mit Speck fängt man Mäuse“, raunte ein Ratsherr.