Springe.
Die gute Nachricht für die Stadt Springe und die Stadtwerke Springe flatterte erst vor einigen Tagen ins Haus: Das Bundesumweltministerium hatte die Gelder zur Förderung des Springer Fernwärmeprojekts bewilligt. Das Modellprojekt erhält somit bis zu 8,3 Millionen Euro aus einem Förderprogramm der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Dafür hatten die Macher um Projektleiter Dipl.-Ing Henryk Riemann schon im Juli 2016 über 40 Seiten beim Bundesumweltministerium eingereicht, eine Fleißarbeit, die jetzt belohnt wurde.
Eine große Auftaktveranstaltung zum Projektstart fand gestern Abend in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums in Springe statt. Hier wurde den zahlreich erschienenen Springer Bürgern das Gesamtprojekt vorgestellt. Das Fernwärmenetz wird in mehreren Bauphasen quer durch die Stadt Springe realisiert. Eine Karte auf der Homepage der Stadtwerke zeigt, wo das Leitungssystem zukünftig verlaufen wird. Des Weiteren gab es vom Projektleiter Riemann Informationen über die Anschlussmöglichkeiten, eventuelle Wechselprozesse, aber auch über die Wärmepreise.
Teil des Energiekonzepts ist der Bau eines neuen Fernwärmnetzes in der Kernstadt. Ziel ist es, im Stadtkern den Großteil der kommunalen Gebäude sowie auch Wohn- und Geschäftsgebäude mit umweltschonender Fernwärme zu beliefern. Hierfür sind unter anderem der Bau eines neuen, überwiegend mit Restholz aus dem Deister befeuerten, Heizwerks mit Netzleistelle und Photovoltaikanlage, sowie die Verlegung einer neuen Fernwärmeleitung mit einer voraussichtlichen Gesamtlänge von 4,6 Kilometern geplant. Parallel zum Wärmenetz wird ein Glasfasernetz (250 MBit/s) mitverlegt, um als intelligentes Wärmenetz zeitgleich den jeweiligen Verbrauch zu erfassen.
Stadtwerke-Geschäftsführer Marcus Diekmann: "Die Bewilligung der Fördergelder durch das Bundesumweltministerium macht deutlich, dass es sich bei unserem Konzept zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Springe um ein echtes Vorzeigeprojekt handelt, das Modellcharakter besitzt. Die Fördergelder unterstützen uns dabei, die Arbeiten zügig voranzubringen und bis Anfang 2020 abzuschließen." Kalkuliert sind für das neue Energiekonzept Kosten in Höhe von circa 13 Millionen Euro. "Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele Springer Bürger dem Beispiel der Stadtverwaltung folgen und sich für einen umweltschonenden Fernwärmeanschluss entscheiden. Dafür bekam er von den Besuchern Applaus.
Bürgermeister Christian Springfeld hofft gleichwohl auf einen Wärme-Boom in seiner Stadt. "Die vorgesehene Anschlussleistung liegt bei bis zu 20 Megawatt. Dies entspricht dem Wärmebedarf von circa 2.400 Haushalten. Mit diesem Wärmenetz wird die Stadt Springe absoluter Vorreiter für Städte ihrer Größenordnung. Etwas Vergleichbares ist mir nicht bekannt." Das Bauvorhaben wird im ersten Quartal 2018 starten.