Gehrden.
Es kommt Bewegung in die Geschäftswelt der Gehrdener Innenstadt: Positive Vorzeichen deuten an, dass die Ladenleerstände mit großen Verkaufsflächen am Steinweg bald der Vergangenheit angehören könnten. Durch die Innenstadtsanierung waren in den letzten Monaten die Eröffnung von neuen Geschäften und eine Wiederbelebung der Geschäftswelt am Steinweg kaum möglich. Jetzt wird mit der Pflasterung des Teilbereiches des Steinweges zwischen Neue Straße und Kirchstraße begonnen. Die Geschäfte sind für Ladeneinrichter, Handwerker, Lieferanten und vor allem für neue Kunden in einem absehbaren Zeitraum ohne Einschränkungen erreichbar.
„Jetzt kommt der Zeitpunkt, die Planungsphase für neue Geschäftsideen abzuschließen und mit der Umsetzung zu beginnen“, stellt Gehrdens Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel fest. Er führt laufend Gespräche mit Eigentümervertretern der Immobilien in der Innenstadtlage und interessierten Investoren, die ihre Geschäftsidee in der Gehrdener Innenstadt verwirklichen möchten. Dabei gibt es viele positive Ansätze.
Ein führendes Unternehmen aus der Nonfood-Branche mit 1.500 Filialen, mindestens 5.000 Produkten pro Filiale und europaweit rund 11.500 Mitarbeitern in sechs Ländern ist auf Expansionskurs. Das Handelsunternehmen hat Interesse an der großen Verkaufsfläche im ehemaligen Ihr-Platz-Markt am Steinweg. Das Angebot mit kleinen Preisen und großer Auswahl umfasst Haushalts-, Party-, Heimwerker- und Elektroartikel, Schreib- und Spielwaren sowie Drogerie- und Kosmetikprodukte. „Die Kontaktaufnahme ist erfolgt und Gespräche laufen“, deutet Nurettin Demirel an.
Im ehemaligen Rossmann-Markt am Steinweg wird eine Detailplanung für das bereits vorgestellte Coworking-Projekt mit flexiblen PC-Arbeitsplätzen verfolgt. Der Immobilieneigentümer ist dem Vorhaben sehr aufgeschlossen. Im hinteren Teil des ehemaligen Marktes könnten die PC-Arbeitsplätze eingerichtet werden, getrennt durch mobile Wandelemente. Damit sind vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des Raumes gegeben. Im vorderen Teil der Fläche könnte ein Café mit Bio-Produkten eingerichtet werden. Der gastronomische Bereich könnte von den Co-Workern für Essen und Trinken genutzt werden, soll aber auch weitere Cafébesucher in der Innenstadt anlocken. Für einen weiteren Ladenleerstand gibt es bereits konkrete Pläne. Noch sind die Schaufensterscheiben mit blauer Folie abgeklebt und weiße Schäfchen mit Sprechblasen wecken die Aufmerksamkeit der Passanten. In das ehemalige Geschäft für Damenmode möchte das benachbarte Optikergeschäft mit einer Erweiterung seiner Verkaufsfläche einziehen.
Die Realisierung eines Bioladens mit einem genossenschaftlichen Modell im ehemaligen NKD-Mark ist derzeit auf Eis gelegt. Der Eigentümervertreter der Immobilien hat nach wie vor großes Interesse an einer Wiederbelebung der Verkaufsfläche. Auch der Hauptzulieferer der Bioprodukte aus dem Raum Göttingen sieht Vermarktungschancen an einem Standort in der Gehrdener Innenstadt. Es gab in der Vergangenheit einige Gespräche mit zwei verschiedenen örtlichen Interessenten, die dieses Projekt eines Bioladens übernehmen wollten. Beide sind aber von diesem Vorhaben abgesprungen. Es laufen weitere Gespräche zur künftigen Wiedervermarktung der Fläche im ehemaligen NKD-Markt, vielleicht auch mit einer ganz anderen Geschäftsidee.
„Die Wiederbelebung der Gehrdener Innenstadt und die Beseitigung der Ladenleerstände sind ein langwieriger Prozess. Wir führen fortlaufend intensive Gespräche mit Investoren, Eigentümervertretern und örtlichen Akteuren für eine attraktive Innenstadt mit Geschäften und Dienstleistern“, so Nurettin Demirel von der Wirtschaftsförderung im Gehrdener Rathaus.