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Pflegebereich auf Menschen aus dem Ausland angewiesen – Kuban besucht ASB

Tilman Kuban (vierter von links) besucht die Pflegestützpunktzentrale des Arbeiter-Samariter-Bund.

Barsinghausen. Tilman Kuban, CDU-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl im Wahlkreis 47 (Hannover Land II) und Bundesvorsitzender der Jungen Union, war zwei Tage lang in der Region unterwegs und hat sich über das Thema Pflege und Gesundheit informiert. Dabei besuchte er auch die Pflegestützpunktzentrale des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Barsinghausen. .

„Ich habe jetzt oft gehört, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause gepflegt werden wollen“, läutete Tilman Kuban am Dienstagnachmittag (29. Juni) die Gesprächsrunde im ASB ein. Carina Ott, Pflegedienstleitung ambulante Pflege, bestätigte dies. Ältere Menschen hätten Angst abgeschoben zu werden. In ihren eigenen vier Wänden fühlen sie sich wohl und haben das Gefühl, noch am Leben teilzunehmen.

ASB-Kreisverbandsgeschäftsführer Jens Meier erklärte, dass sich die Gesellschaft aus seiner Sicht einfach verändert habe. Früher wurden die Menschen zuhause gepflegt. Schon als Kind kam man in Berührung mit dem Zyklus des Lebens. Heute gäbe es viele Möglichkeiten, um die Betreuung außer Haus zu organisieren. Sowohl Kinderbetreuung als auch Altenpflege. Neben den Vorteilen und den Freiheiten des modernen Lebens, würden sich daraus aber auch Probleme ergeben. Zum einen kommen junge Menschen nicht in Berührung mit dem Thema Pflege und hätten somit vorbehalte gegenüber dem Pflegeberuf. Außerdem stehen die Kosten der Pflege im Vordergrund. Ott hat in der Pflege ihre Berufung gefunden. Nach dem Fachabitur Wirtschaft wollte sie bei einer Bank anfangen, begann dann aber ein ´Freiwilliges Soziales Jahr`. Dabei bemerkte sie, wie viel Freude ihr der Pflegeberuf machte. Der Pflegebereich leidet unter dem Fachkräftemangel. Der ASB Barsinghausen hat gute Erfahrungen mit Menschen aus dem Ausland gemacht. „Wir haben Auszubildende aus dem Iran, aus Polen, Madagaskar und der Ukraine“, so Meier, „Wir sind auf Menschen aus anderen Ländern angewiesen und es funktioniert.“ Außerdem sei die Pflege nicht mehr nur „Frauenberuf“, auch viele Männer finden ihre berufliche Erfüllung im Pflegebereich. Dies sei auch dringend nötig, um die Stellen überhaupt besetzen zu können. „Lieber ein Mann macht es, anstatt niemand“, so Müller mit einem Lächeln. Gutes Personal sei unumgänglich, um die Pflege wirtschaftlich zu halten. Jede Fahrt und jeder Aspekt der Pflege hat ein vorgegebenes Zeitfenster, und einen Kostenrahmen. Pro Insulinspritze, z.B., bekommt der ASB vier Euro. „Wenn dafür jemand losfährt und es wirtschaftlich und bezahlbar bleiben soll, müssen die Touren exakt geplant sein“, so Meier, „Das geht nur mit gutem Personal, was in der Pflege seine Berufung gefunden hat.“

„Jedoch darf Berufung nicht heißen, dass deshalb weniger an Gehalt gezahlt werden kann“, findet Maik Kilian, Vorstand ASB. Das Ausbildungsgehalt in der Pflege sei im Vergleich sehr gut, steige danach aber nicht mehr stark an.

„Wir sollten generell positiver von der Pflege sprechen“, so Kuban, „So könnten mehr Menschen Interesse daran entwickeln.“ Auch Carina Ott weiß um das schlechte Bild des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit. Doch sie erlebt es immer wieder, dass junge Menschen, die den ersten Schritt gewagt haben und ein Praktikum, oder eine Ausbildung in der Pflege beginnen, den Spaß an dem Beruf erkennen, die Freude anderen Menschen zu helfen und dann auch in diesem Bereich bleiben wollen.