Barsinghausen.
„Wir machen in einer Woche das, was wir früher an einem Tag gemacht haben“, beschreibt Andreas Goltermann, Geschäftsführer des gleichnamigen Reisebüros in der Breiten Straße in Barsinghausen, die aktuelle Situation. Viele Reisende haben ihre Pläne aufgrund von Corona abgesagt. Zwei Monate war das Reisebüro während des Lockdowns geschlossen, seit sechs Wochen wird wieder in Vollzeit gearbeitet. „Viele sehen das Reisen als ein hohes Gut an und wollen sich dies nicht nehmen lassen“, erklärt Goltermann. Einige Kunden fliegen „spontan“ innerhalb Europas, andere Kunden buchen um auf Reiseziele in Deutschland. Doch die Menschen sind immer noch sehr vorsichtig, gerade auch weil sich die Situation wegen Corona schnell ändern kann. Natürlich freuen die Reisebüros sich darüber das Reisewarnungen zurückgenommen werden. Goltermann sieht es positiv, dass nicht mehr nur ganze Länder unter die Warnungen fallen, sondern das vielerorts lokal geschaut wird, ist es sicher oder nicht. Reisen ist wichtig. Es ist nicht nur Erholung, sondern auch Bildung und es fördert die Toleranz. Ganze Landstriche, auch in Deutschland, hängen stark am Tourismus.
Besonders ärgern sich Kunden über das Verhalten der Lufthansa. Mit Milliarden Euro Steuergeldern unterstützt, trotzdem werden stornierte Flüge nur sehr langsam an Kunden zurückgezahlt. Goltermann bestätigt, dass erst jetzt die ersten Zahlungen der Lufthansa für stornierte Reisen aus dem März an die Kunden erfolgen. Auch TUI fordert gezahlte Provisionen von den Reisebüros zurück. Allein das Reisebüro Goltermann muss hier einen fünfstelligen Betrag zurückzahlen. Doch Andreas Goltermann schaut hoffnungsvoll in die Zukunft. Das Reisen wird sich verändern, darauf müssten sich alle einstellen, findet er.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch besucht im Rahmen seiner alljährlichen Sommertour Institutionen und Verbände seines Wahlkreises. In diesem Jahr stehen die Besuche im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket anlässlich der Corona-Krise und dem Klimaschutzgesetz. Das führt Miersch auch zu Andreas Goltermann: „Es interessiert mich natürlich sehr, ob die Hilfsprogramme, die wir auf den Weg gebracht haben, auch angekommen sind“, so Miersch. Diese Überbrückungshilfen sind laut Goltermann noch nicht geflossen, auch wenn sich die Branche sehr über die zugesagten Hilfen freut. Auch Miersch begrüßt dies: „Wir werden mit dem Virus leben müssen. Es muss aber verhältnismäßig bleiben“, erklärt der Bundestagsabgeordnete,
Seit knapp drei Wochen ist Matthias Miersch auf Tour. Im Anschluss an das Reisebüro Goltermann stand noch ein Besuch bei der Kulturfabrik Krawatte an. Außerdem besuchte der Bundestagsabgeordnete den SPD- Infostand in der Fußgängerzone. Wie in den letzten Jahren wurden hier Althandys gesammelt.